Lebenslang Tierfreund

Der einunddreißigjährige Christian Bale, Protagonist des Filmhits Batman Begins, hat ein lebenslanges Faible für Tiere. Sein Vater, David Bale (1941-2003), war ein berühmter Verfechter des Tierrechts, dessen Lebensregel lautete: "Geh niemals an einem lebenden Ding in Not vorüber." David schleppte streunende Katzen, Hunde und Vögel nach Hause und half auch alleinerziehenden Müttern und Obdachlosen. Christian begleitete seinen Vater zu vielen Unterkünften und Versammlungen in Sachen Tierrechte und ist bis zu diesem Tag ein bedeutender Unterstützer von Tierschutzgruppen. Jetzt wohnt er in Los Angeles mit einer Menagerie geretteter Katzen, Hunde und Opossums

Als Christian neun Jahre alt war, las er Charlotte’s Web, die beliebte Geschichte eines Mädchens, welches Wilbur, das kleinste Ferkel eines Wurfes, vor dem Schlachter rettet. Doch anders als Millionen anderer Kinder, die sich für Wilbur begeisterten und weiterhin Schweinskotelett aßen, das ihnen ihre Mütter auf den Essenteller legten, gelobte Christian, von dem Moment an nie wieder Fleisch zu essen. Er hat sein nobles Versprechen bis zu diesem Tag gehalten, trotz des extremen körperlichen Trainings, dem er sich für einige seiner Filme unterziehen musste. So musste er z. B. für den Film The Machinist, sein Gewicht von 82 auf 55 kg, bzw. um 30 % seines Körpergewichts herabsetzen. Und innerhalb von sechs Wochen nach Beendigung des Films hatte er die 27 kg zurückgewonnen, die er beim Vorspielen für Batman Begins. benötigte. Als fünf Monate später die Dreharbeiten begannen, wog der vegetarische Batman 100 kg, das meiste davon solide Muskeln

Unschuldig, aber gereift

Tobey Maguire (geb. 1975) hält man für einen der größten Schauspieler seiner Generation aufgrund seiner Arbeit in Spiderman und der meisterhaften Darstellung in anderen Filmen, darunter zwei von Regisseur Ang Lee, der auch Regisseur seines ersten Films war und im Blick auf ihn sagte: "(Er) ist diese Kombination von kindlicher Unschuld und einer sehr alten Seele". Und über seine Darstellung bemerkte ein anderer Regisseur: "Tobey übertreibt nicht. Er trägt einfach vor."

Tobey, der schon in jungen Jahren kein Fleisch essen mochte, bekennt: "Ich musste immer an die Verbindung zwischen dem Tier und dem Essen denken". Und seine letzte nicht-vegetarische Mahlzeit beschreibt er so: "Ich aß einen Cheeseburger mit Schinken, und plötzlich hatte ich eine Vision - ich sah die Tiere, die verarbeitet worden waren, und so konnte ich einfach nicht dastehen und diesen blöden Cheeseburger essen." So gelobte Tobey 1992 Vegetarier zu werden..

1994 gab er dann auch Alkohol und Zigaretten auf - ein außergewöhnlicher Schritt für einen neunzehnjährigen Filmstar, der in Hollywood Nachtclubs frequentierte. An diese Zeit erinnert er sich: "Ich musste mich entscheiden. Ich konnte ein Teenager sein mit all den Dummheiten, die damit einhergehen, oder mich auf Darstellung konzentrieren."

Fleisch und Alkohol aufzugeben bedeutete jedoch nicht, auf die Annehmlichkeiten des Lebens zu verzichten. Tobey gibt zu, im Lauf der Jahre einen beträchtlichen Teil seines Einkommens für gutes Essen ausgegeben zu haben und speziell vegetarische Gourmet-Pizza und -Tofu zu mögen: "Ich bin sehr wählerisch bei meinem Tofu, denn richtig zubereitet, kann er sehr schmackhaft sein." Einmal lud er sogar in einem feinen Restaurant eine Gruppe Fans zum Essen ein, als er feststellte, dass sie Vegetarier waren

Vor seinem Vorspiel zu Spiderman besaß Tobey keine direkt athletische Physis, und einige Journalisten beschrieben ihn als "Softy" oder "Milchgesicht". Auch die Produzenten von Spiderman waren von seinen Qualitäten als Schauspieler beeindruckt, aber trotzdem skeptisch im Blick auf seine Fähigkeit, seinen Körper für die Titelrolle des Films in Form zu bringen. Entschlossen, ihnen das Gegenteil zu beweisen, bildete Tobey ein Team aus einem Personal Trainer, einem Lehrer der Kampfkunst, einem Gymnastiklehrer, einem Stuntman und einem Yogalehrer, um sich für das Vorspiel zu präparieren.

Spiderman Die Produzenten von Spiderman glaubten nicht, dass er adäquate Muskelmasse entwickeln könne, ohne Fleisch zu essen, und drängten ihn, sein vegetarisches Gelöbnis zu brechen. Aber zum Glück wussten es Tobeys Trainer besser und setzten ihn auf optimale Diät aus hoch proteinhaltigen Vitaminshakes, vegetarischen Burgern und Tofu. Als seine Probe kam, spielte Tobey in einigen Kampfszenen beeindruckend, dann zog er sein Shirt aus, um seine Muskelpakete zu zeigen. Dem Regisseur zufolge "war er ein Vorschlaghammer von einem Filmstar geworden"

Was seine persönliche Natur angeht, sagte Tobey einem Interviewer einmal: "Ich mag einige Charakterzüge haben, die manche vielleicht als unschuldig oder naiv ansehen. Das kommt daher, dass ich Frieden und Glück in meiner Seele entdeckt habe." Und als Spiderman herauskam, fragte ein Journalist Tobey, welche Superkräfte er gern besitzen würde, worauf er erwiderte: "Vor einiger Zeit hätte ich gesagt: ‚Fliegen'. Jetzt erscheint mir das trivial. Ich würde wahrscheinlich gern über mein physisches Selbst hinausgehen, derselbe bleiben, aber in einer anderen Dimension, ein spirituelles Wesen. Fähig zu sein, über die physische Welt hinauszugehen, nicht mehr an sie gebunden zu sein wie Keanu Reeves in Matrix, das wäre die coolste Superkraft." (s. unsere Nr. 142 Kinoszene)