F: Warum braucht Gott so lange, um Gebete zu
beantworten?
M:
Es dauert nicht lange. Durch den Glauben, dass wir von Gott getrennt
sind, dauert es länger, und der Zeitfaktor dieser physischen Dimension
lässt es ebenfalls länger erscheinen. Ich werde es erläutern. Um physisches
Dasein zu erleben, wie wir es jetzt tun, erschufen wir, als wir zuvor
im Himmel eins mit Gott waren, als Gott Zeit und Raum auf diesem Planeten
und in diesem physischen Dasein, um die Trennung von Gott zu erfahren
und uns dann wieder mit Gott zu vereinigen und wieder Glückseligkeit
genießen zu können. Und so geht das seit Ewigkeiten. Wir haben
neue Dimensionen und neue Erfahrungen für immer geschaffen, damit wir
Gott wieder als Gott und als Schöpfung Gottes sehen können.
Wenn wir also in dieser Dimension sind, gibt es Zeit und Raum. Daher
kommt es, dass Dinge Zeit brauchen, um sich zu manifestieren und Raum
brauchen, um sich zu materialisieren. Im Himmel jedoch ist alles in
einer Zeit und einem Raum beieinander; dort gibt es keine Trennung,
nie. Ich habe hier z.B. all diese Blumen. (Die Meisterin zeigt auf das
Blumengesteck vor sich.) Wie viel Zeit braucht es für sie, miteinander
vereint zu sein? Gar keine Zeit. Sie sind schon beieinander, die ganze
Zeit. Wenn ich aber eine dieser Blumen herausnehme und sie dorthin lege
(die Meisterin demonstriert es), und die Blumen nun möchten, dass
diese Blume wieder mit ihnen vereint wird, wie lange braucht das? Vielleicht
eine Sekunde. (Die Meisterin steckt die einzelne Blume wieder in das
Gesteck zurück.) Seht ihr? Das ist die Dimension, in der wir leben.
Alles ist durch Zeit und Raum getrennt, weil unser kreativer Verstand
es so will. Aber nun, da wir das geschaffen haben, haben wir es vergessen.
Macht nichts; ihr werdet euch erinnern. Wenn ihr die Guanyin-Methode
der Meditation praktiziert, werdet ihr euch an alles erinnern: Wer ihr
seid, warum euch Dinge geschehen, was ihr geschaffen habt und warum
es zu euch kommt, weil ihr es geschaffen habt. Darum habe ich vorhin
gesagt, es gibt keine Opfer, niemals. Alles, was uns geschieht, erschaffen
wir zu unserem Besten, obwohl wir das jetzt nicht sehen, weil wir entschieden
haben, es zu vergessen.
Habt Geduld. Wenn ihr sterbt, werdet ihr es sehen, sogar wenn ihr
nicht die Guanyin-Methode praktiziert. Ihr werdet sehen, dass was immer
ihr wünscht, sofort da ist, weil es immer da war. Ihr seid immer bei
allem und alles ist immer bei euch. Zu diesem Zeitpunkt haben wir Zeit
und Raum schon überschritten. Zum Zeitpunkt unseres Übergangs von dieser
Welt in die so genannte Himmlische Welt überschreiten wir Zeit und Raum.
Dieser Körper ist das Instrument, das Zeit und Raum aktiviert. Das ist
der Grund, warum die Dinge, die wir wünschen, nicht sofort zu kommen
scheinen.
Wenn ihr im Himmel z.B. irgendwohin wollt, denkt ihr es einfach, und
ihr seid direkt da, sofort, schneller als mit Lichtgeschwindigkeit.
Deswegen achten alle Himmlischen Wesen und alle Menschen, die sterben,
sorgfältig darauf, was sie denken. Sie wissen, dass sie nichts denken
sollten, was nicht gut ist, weil alles, was sie denken, sich sofort
vor ihnen materialisiert.
Hier dagegen, wenn ich mir z.B. ein Auto wünsche, braucht es Zeit.
Der Wagen ist irgendwo, nicht hier. Ich muss zuerst Geld verdienen,
und dann muss ich dorthin gehen und nach dem Preis fragen, die Papiere
unterschreiben und den Wagen nach Hause fahren. Wenn du also hier sitzt
und ein Auto willst, kann es auch Gott nicht im Moment heranschaffen.
Es braucht Zeit. Wir mögen das Gefühl haben, dass Gott unsere Gebete
nicht beantwortet, aber Sier tut es immer! Es kommt einfach später oder
früher, je nach der Situation.
Deshalb empfehlen uns alle religiösen Schriften, unser Reden, Handeln
und Denken jederzeit rein zu halten. Weil, was wir auch wünschen, schlecht
oder gut, später oder früher geschehen wird. Wir haben diesen physischen
Körper, der uns blind macht gegenüber jeder Realität und gegenüber jeder
Wahrheit, daher meinen wir, es wüsste niemand, was wir in der Dunkelheit
tun oder denken. Aber alles kommt zurück. Daher verlangen all
die Gebote des Christentums, des Buddhismus, Hinduismus, Islam, Jainismus
oder anderer Religionen, Gutes zu tun und Gutes zu denken, weil alles,
was wir tun und denken, zu uns zurückkommt. Es ist richtig unheimlich,
wenn man weiß, wie das Gesetz von Ursache und Wirkung funktioniert,
richtig unheimlich. Wenn wir diese Dinge wirklich sehen könnten, wären
wir sehr viel achtsamer bei dem, was wir denken und was wir tun. 