F: Was kann ich tun, wenn ich ärgerlich oder verletzt
bin? Wie kann ich diese Gefühle stoppen?
M:
Stoppe sie nicht; halte deinen Ärger oder deine verletzten Gefühle nicht
an. Geh einfach schnell durch sie hindurch, ohne Groll – und heile sie
später. Ärger, Verletzung und Schmerz sind natürliche Gefühle der physischen
Elemente. Es ist nur so, dass du nicht weißt, wie man mit Ärger umgeht;
das ist das Problem. Es ist okay: Wenn dich jemand verletzt, fühlst
du dich natürlich verletzt. Du bist ja kein Stück Holz! Und wenn dich
Leute provozieren, oder du denkst, dass sie dich provozieren, dann bist
du zwangsläufig ärgerlich.
Das ist in Ordnung, aber wir müssen begreifen, dass Ärger von Natur
aus meist nicht sehr konstruktiv ist. Wenn du also ärgerlich sein musst,
geh schnell darüber hinweg. Versuche nicht zu sehr, deinen Ärger zu
unterdrücken, sonst wirst du krank und fühlst dich schlecht. Ärger ist
ein natürliches Gefühl; du solltest es nur nicht zu lange mit dir herumtragen,
oder du wirst darin ertrinken. Das ist nicht gut für dich oder für den
anderen.
Sei also ärgerlich und sage es. Du musst nicht sarkastisch oder verletzend
sein, wenn du es sagst. Sage deine Meinung und dass du aus diesem oder
jenem Grund verärgert bist und du hoffst, dass es in Zukunft nicht wieder
vorkommt, weil du es nicht tolerieren wirst. Sage deine Meinung, Schwamm
drüber, und dann habt euch wieder lieb.
Als wir jung waren, wurde den meisten von uns beigebracht, Ärger und
Verletzungen nicht zu zeigen. Und so schlucken wir sie hinunter und
denken, sie seien nicht gut. Aber es sind natürliche Gefühle in uns;
wir können nichts dagegen tun, wir können sie nur hinnehmen. Aber nun,
da wir den Ärger, seine Qualität und sein wahres Gesicht kennen, haben
wir ihn unter Kontrolle und erlauben ihm nicht, unser Meister zu sein.
Das ist alles. Wir wissen einfach: „Okay, ich bin ärgerlich, weil du
mich verletzt hast.“ Wenn dich jemand schlägt, empfindest du Schmerz.
Das ist natürlich. Darum sage es einfach, denn manchmal ist es
nur ein Missverständnis. Du sagst es dem anderen und er hat die Chance,
es zu erklären: „Nein, so habe ich das nicht gemeint. Ich habe es so
gemeint.“ Und dann wird es auf die eine oder andere Art gut sein. Wenn
die Person es nicht so gemeint hat, dann bist du nicht mehr ärgerlich.
Und wenn derjenige wirklich etwas böse gemeint hat, und hört, dass du
verletzt bist, gekränkt oder ärgerlich, wird er sich ändern, weil er
versteht. Und das ist gut für euch beide. Sonst sagen wir für den Rest
unserer Tage: „Du bereitest mir Kopfschmerzen“, „Du gehst mir auf den
Wecker“ oder „Du kannst mich mal.“ (Lachen)
Es ist wahr, unterdrückter Ärger kann einen körperlich krank machen.
Darum verletzt euch nicht mehr selbst, indem ihr den giftigen Ärger
hinunterschluckt. Spuckt ihn aus, jedoch auf angemessene Weise. 