F:
Kein vernunftbegabtes Wesen sucht Leiden und Schmerz. Warum muss die
Seele zurückkommen, wenn doch nur die Gewohnheiten und Wünsche reinkarnieren
müssen?
M:
Weil die Gewohnheiten und Wünsche von jener Seele bewohnt waren. Darum
muss jene Person zurückkommen, um zu lernen, dass es nicht wünschenswert
ist, dass diese Dinge der Seele anhaften. Er oder sie muss wieder zurückkommen,
um zu lernen, dass sie nicht zu ihm oder ihr gehören. Wenn z.B. dein
Mann das Haus verlässt, um zur Arbeit zu gehen, und du ihm sagst: „Schatz,
da drüben steht ein Müllsack. Nimm ihn doch bitte mit und wirf ihn unterwegs
in den Container am Park!“, und er ihn dann im Auto mitnimmt zur Arbeit,
weil er ihn auf die Schulter nimmt und dann vergisst. Er nimmt ihn also
mit ins Büro. Dann merkt er, dass er noch den Müllsack hat, nur dass
er woanders beseitigt werden muss. So muss er ihn wieder mit hinausnehmen,
abladen und dann ins Büro zurückkommen.
Genauso funktioniert das Universum. Die Seele ist durchaus willig,
das alles zu tun. Weil wir aber hier in der physischen Dimension sitzen
und die Dinge im Hinblick auf die physische Natur unseres Planeten
sehen oder sich unsere Erwartungen auf die begrenzten menschlichen
Verstandes-Fähigkeiten beziehen, betrachten wir Leiden und Sorgen und
Glück als etwas total Gegenteiliges. Wir betrachten Leiden und Sorgen
als nicht wünschenswerte Eigenschaften und streben ständig nach Glück.
Aber vom Himmel her, aus den höheren Dimensionen, betrachten wir alle
Dinge einfach als Gelegenheiten, unterschiedliche Fähigkeiten und Kräfte
in uns zu trainieren. So scheuen wir uns nicht, wenn nötig, auf irgendeinem
Planeten im Universum zu inkarnieren und lästige Pflichten oder Besorgungen
zu erledigen. Darum mach dir über all das keine Sorgen. Aus dem universellen
Blickwinkel sind Sorgen und Leiden nur ein Bruchteil von allem. Es ist,
wie wenn man einen Film sieht und es den Schauspielern nichts ausmacht,
im Film alle Arten von Gefahren und Leiden durchzustehen, damit der
Film aufregende und spannende Unterhaltung bietet. Es macht ihnen nichts,
weil sie das nicht als reale Leiden betrachten.
Wenn wir alles überblicken können und unser Selbst als eine Seele
oder einen Schauspieler sehen, macht es uns nichts aus. Nur weil wir
jetzt hier in der physischen Dimension sind, haben wir Angst vor Leiden.
Wir fürchten den Tod und verabscheuen Sorgen. Wenn wir aber in unserem
Wahren Selbst sind, befinden wir uns außerhalb des Bildes und wissen,
dass die reale Wahrheit anders ist. Ich hoffe, ich konnte mich verständlich
machen? (A: Ja) Das ist sehr abstrakt, und ich bin froh, dass du verstehst.
Falls nicht, praktiziere einfach weiter. Ich weiß, dass du sehr gute
Fortschritte gemacht hast. 