Die schwere Überschwemmung des Winters 2004 im ländlichen Chile ließ viele Familien isoliert, ohne Nahrung, Obdach und andere Hilfsmittel zurück. Zu jener Zeit machten lokale Behörden und Dienststellen mobil, um den Opfern zu helfen, und die Medien veröffentlichten Berichte über die Katastrophe und ihre Auswirkungen. So erfuhren die chilenischen Eingeweihten, dass die Flut Häuser zerstört hatte, Brücken gesperrt werden mussten und zahlreiche Familien der bergigen Gemeinde Lago Ranco gezwungen waren, in Schulen Zuflucht zu suchen.

Bewegt von dem Wunsch, den Opfern zu helfen, kontaktierten die Eingeweihten die Katastrophenhelfer vor Ort um zu erfahren, wie sie Hilfe leisten könnten und wurden über die dramatische Situation von Frau Aurora Leiva unterrichtet, deren bescheidene Wohnstatt am Ufer des Lago Ranco am Fundament beschädigt worden war. Als der normalerweise friedliche Fluss durch die Flut in einen reißenden Strom verwandelt wurde, waren die alte Dame und ihre Söhne gezwungen, mit einem Floß aus dem Haus zu fliehen, wobei sie nur wenige Dinge mitnehmen konnten. Als die Flut zurückgegangen war, kehrte Frau Aurora in ihr Heim zurück, war aber Monate später immer noch ohne Geldmittel, um die notwendigen Reparaturen durchzuführen. Die Behörden konnten ihr nicht helfen, da die Wiederherstellung von Straßen und Brücken in der Region Vorrang hatte.

Im Februar 2005 berichtete das Center Chile der Zentrale in Hsihu von Frau Auroras Problemen und dass sie US$ 1.200 benötige, um ihr Haus zu reparieren. Später reiste ein Guanyin-Bote ins Center, um eine Einweihung durchzuführen und brachte diesen Betrag mit als Zeichen der Liebe der Meisterin.

Dann übergab der Leiter des Büros für Katastrophenhilfe des Bezirks, Germán Olea, den Eingeweihten eine Aufstellung der für die Reparatur des Hauses von Frau Aurora benötigten Materialien. Und gemeinsam mit ihrer Tochter Nora kauften wir Bauholz, Nägel und Zinkblech für die Dachreparatur. Als nächstes brachen wir auf, um Frau Aurora zu besuchen, die nichts von unserer Absicht wusste, weil ihre Tochter sie überraschen wollte. Als die liebe alte Dame zu unserer Begrüßung herauskam, ergab sich eine bewegende Begegnung, und als sie von unserer Mission erfuhr, war sie so erstaunt, dass sie nicht wusste, wie sie reagieren sollte. Dann zeigte sie uns ihr Heim und den Fluss, der über die Ufer getreten war, und beschrieb ihr beängstigendes Erlebnis während der schweren Prüfung, und schließlich lud sie uns zum Tee ein. Während der Unterhaltung waren alle glücklich und zufrieden und fühlten sich wie eine Familie. Dann übergaben wir Frau Aurora einen Korb mit Obst und Gemüse und etwas finanzielle Unterstützung, und wenige Tage später wurde das Material zur Reparatur ihres Hauses geliefert.

Durch dieses Erlebnis machten wir die Erfahrung, dass es oft schwierig ist, zwischen Glück und Unglück zu unterscheiden. Infolge des durch die Flut von 2004 ausgelösten Leids hatte Frau Aurora die Chance, den Beistand und unendlichen Segen unserer Meisterin zu empfangen. So gab es in der Katastrophe Glück im Unglück.