Spiritualität und Wissenschaft

„Auch Tiere haben
Gefühle“ sagen Wissenschaftler

Von eingeweihter Schwester Lefki Pavlidis,
Cairns Highlands Center, Australien (Original in Englisch)

In vielen Kulturen ist die Kuh ein unverzichtbarer Teil des Lebens, mit ihrer Milch und der großen Vielfalt der daraus gewonnenen Produkte liefert sie uns täglich Nahrung. Aber viele, die sich auf den selbstlosen Service der Kuh verlassen, die sie mit Nahrung versorgt, übersehen schlicht die Empfindungsfähigkeit dieses noblen Geschöpfs, wie auch das anderer Tiere.

Von Tierschutzforscher John Webster und seinen Kollegen an der Universität Bristol, England durchgeführte Studien haben herausgefunden, dass Kühe und andere Farmtiere die Fähigkeit besitzen, Furcht, Sorge und Glück zu empfinden, und sogar auf intellektuelle Herausforderungen zu reagieren. 

Die Experimente wurden mit Rindern, Schweinen, Ziegen und Hühnern durchgeführt, die allesamt diese Verhaltensmuster zeigten, was darauf hindeutet, dass solche Tiere dem Menschen emotional so nahestehen, dass Tierschutzgesetze revidiert werden müssten. 

Dementsprechend erklärt Professor Webster: „Empfindungsfähige Tiere besitzen die Eigenschaft, Vergnügen zu erleben und sind motiviert, es zu suchen. Man muss nur gesehen haben, wie Kühe und Lämmer, nicht anders als Menschen, Vergnügen suchen und dabei empfinden, an einem sommerlichen Tag im Gras liegend ihren Kopf genüßlich der Sonne auszusetzen.“

Die Studien von Bristol fanden heraus, dass Kühe in einer Herde Freundschaftsgruppen von zwei bis vier Tieren bilden, die die meiste Zeit miteinander verbringen und häufig Zuneigung bezeigen, indem sie einander pflegen und lecken. Andererseits können sie auch Missfallen zeigen und für Monate oder sogar Jahre einander grollen.

Da ich auf dem Land lebe und Nachbars Kühe beobachten kann, weiß ich aus eigener Erfahrung, wie innerhalb der Herde Freundschaft, Zuneigung, Schikane und Sorge zum Ausdruck kommen. So wurde unlängst Caramel, das jüngste und kleinste Tier der Gruppe, drangsaliert, verjagt und aus der Gruppe ausgestoßen, was gelegentlich Qualen in ihm auslöste. Während die übrigen friedlich miteinander in der Koppel grasten, bat der einsame Caramel laut schreiend darum, wieder aufgenommen zu werden. Meistens erlauben ihm die anderen daraufhin, sich der Herde anzuschließen, aber nicht, ohne ihn erst einmal zu schikanieren. Jetzt aber, da Caramel größer geworden ist, kann er für sich selbst einstehen, und die anderen ärgern ihn nur selten, und immer öfter kann man alle miteinander grasen sehen. 

Andere, an der Universität Cambridge durchgeführte, Untersuchungen beinhalteten Messungen der Gehirnwellen von Kühen durch Enzephalographie (EEG), während die Tiere einen Weg finden mussten, eine Tür zu öffnen, um an Futter zu kommen. Der Test offenbarte, dass die Kühe erregt wurden von der Aussicht, das Futter zu erreichen, was darauf hindeutet, dass sie – ähnlich wie Menschen – durch den Prozess der Problemlösung stimuliert wurden.

Die Studien in Bristol und Cambridge belegen, dass Farmtiere keineswegs passive, empfindungslose Kreaturen sind, die auf Hof und Weide herumwandernd den ganzen Tag lang nur Gras bzw. Futter verschlingen, sondern sehr komplexe Wesen mit emotionalen Charakterzügen, die den unseren ähnlich sind. Weil wir Menschen erkennen, dass wir es aus Mitgefühl vermeiden sollten, unseren Mitmenschen Schmerz oder Leiden zuzufügen, ist es nur logisch, dass wir es auch vermeiden sollten, anderen empfindungsfähigen Wesen mit dem Menschen ähnlichen Emotionen Verletzung oder Schaden zuzufügen. Und der Schlüssel dazu ist eine vegetarische Ernährung. Wie die Höchste Meisterin Ching Hai sagt: “Weil Fleisch Hass und Leiden in sich birgt, weil das Tier getötet wurde, bedeutet es auch Tod und Transmigration; so werden wir zwangsläufig davon betroffen. Wenn wir uns selbst schützen wollen, unser Mitgefühl und den Status der Erleuchtung bewahren wollen, ist es am besten, uns auf vegetarische Kost einzustellen.“ (Aus Video 344 Everything is Possible If We Believe in God)

Weitere Einzelheiten unter:

http://www.all-creatures.org/adow/cam-ff-20050228.html http://www.sentientbeings.org/science_grudges.htm
http://www.ciwf.org.uk/

 

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