Ausgewählte Fragen und Antworten

Sucht zuerst inneren Frieden
- und Weltfrieden wird folgen

Von der Höchsten Meisterin Ching Hai, Videokonferenz mit Eingeweihten aus San Francisco, Kalifornien, USA
25. August 2002 (Original in Englisch) Video 748

F: Meisterin, bei einer Gelegenheit sagtest Du, dass wir herkommen, um die Welt zu segnen und zu verschönern. Und bei einer anderen Gelegenheit erwähntest Du, dass einige von uns in diese Welt kommen, um eine üble Rolle zu spielen zu dem Zweck, Gott zu erkennen. Meine Frage ist also, wie kann der Weltfrieden erreicht werden, solange Dualität in dieser Welt existiert?

M: Ich weiß es nicht. Du fragst nach dem Weltfrieden. Das ist eine sehr schwierige Frage, natürlich. Die Menschen, die nicht erleuchtet worden sind und weiter üble oder unwissende Rollen spielen, sind halt so. Sie übernehmen diese Rolle. Und die Menschen, die sofort Erleuchtung erhielten, wurden geboren und haben in all ihren Leben gesucht; und sie kamen, um einem Meister zu begegnen, um Erleuchtung zu erhalten. Diese Menschen, wie die Meister und ihre hoch entwickelten Schüler, kamen absichtlich in dieses Leben, um die Welt zu segnen.

Wenn ich “wir“ sage, möchte ich mich selbst einschließen mit euch und all den anderen Meistern, erleuchteten Wesen, hoch entwickelten Schülern und weniger hoch entwickelten Schülern, einfach weil sie noch nicht sehr hoch erleuchtet sind. Ich möchte nicht hier sitzen und euch erzählen: „Seht, ‚ich‘ bin hierher gekommen, um die Welt zu segnen, und ihr seid unheilige Leute“, oder so etwas. Wenn ich sage, wir sind hierher gekommen, um eine üble Rolle zu spielen, schließe ich mich also selbst mit ein. Und wenn ich sage, wir sind hergekommen, um die Welt zu segnen, schließe ich mich auch mit ein, weil wir in der Welt Gottes alle eins sind. Wenn ihr also in dieser Lebenszeit sehr hoch erleuchtet werdet, heißt das, dass ihr vielleicht im Himmel ein Gelöbnis abgelegt habt und wieder hergekommen seid zu dem Zweck, die Welt zu segnen.

Ihr seid gekommen und wurdet rasch erleuchtet, und andere Menschen, die ihren Zweck noch nicht erfüllt haben, frönen weiter der Ignoranz, weil ihre Rolle noch nicht beendet ist. Oder es ist das Gelöbnis, das sie ablegen wollten. Und weil die Welt zu diesem Zweck existiert, ist der Weltfrieden nicht immer vollständig. Weltfrieden existiert die ganze Zeit in uns, in heiligen Menschen – in unserer Gruppe beispielsweise. Weltfrieden muss nicht vollständig sein. Weltfrieden kann zu dieser oder jener Zeit vollständig sein, aber wegen der Evolution der Menschheit wird es immer gewisse Reibereien geben zwischen dieser oder jener Gruppe. Und wir werden zuweilen den Gipfel des Goldenen Zeitalters erleben, und zuweilen wieder in ein dunkles Zeitalter abstürzen. Das ist der Prozess der Evolution.

Wir erreichen Weltfrieden, indem wir in uns selbst friedvoll sind und in unserer Welt, und weil davon auch die Welt profitiert. Und die anderen, die noch der Ignoranz frönen, werden erwachen dank unserer aufwärts ziehenden Energie. Nur so nähern wir uns dem Weltfrieden, vielleicht im Jahr 3000, vielleicht in weiteren tausend Jahren. Vielleicht werden wir ihn eines Tages haben, aber dann müssen wir ihn wiederum nicht ständig haben. Und selbst wenn wir nicht in jedem Winkel vollständigen Weltfrieden haben, haben wir doch Weltfrieden in einigen Winkeln oder Teilen der Welt, oder in zwei Dritteln der Welt. Und das ist schon wundervoll, meinst du nicht? (F: Ja.)

Das ist besser als die Hölle, auf jeden Fall besser als die Hölle. Ja, wirklich. Ich will euch die Wahrheit sagen: Weltfrieden existiert schon. Es ist nur so, dass die Wahrnehmungen und Vorstellungen der Menschen verschieden sind. Für mich existiert Weltfrieden. Für euch existiert Weltfrieden in eurem Innern, in eurer Familie und eurer Gruppe. Aber viele Menschen in dieser Welt nehmen sie als Hölle wahr.

F: Wir müssen also unseren Teil dazu beitragen.

M: Ja, wir tragen unseren Teil bei. Wir alle nehmen die äußere Welt unterschiedlich wahr, unserer Ebene entsprechend. So leben einige jetzt im Himmel, und andere leben jetzt, in derselben Welt, in der Hölle. Manche haben Seelenfrieden in derselben Welt, und andere kämpfen jeden Tag mit allen möglichen negativen Gedanken im Kopf. Für diese Menschen gibt es niemals friedvolle Momente – obwohl Weltfrieden existiert.


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