Worte der Meisterin

 

 

Spirituelle Praxis stellt die vollständige Weisheit der Seele wieder her

 

Von der Höchsten Meisterin Ching Hai, Lissabon, Portugal, 
7. Mai 1999 (Ursprünglich auf Englisch) DVD 645 

 

Es ist nicht so, dass wir, nachdem wir meditiert haben, immer alles bekommen, was wir wollen. Das ist nicht der Fall. Das Wesentliche ist, dass wir trotzdem glücklich sind; ob wir nun bekommen, was wir wollen oder nicht. Und dann finden wir einen Weg, stattdessen etwas anderes zu bekommen. Anstatt dazustehen, mit dem Fuß aufzustampfen und uns elend zu fühlen wegen dem, was wir verloren haben oder nicht bekommen konnten, werden wir klüger und flexibler. Und dann probieren wir viele, viele Möglichkeiten aus, andere Dinge zu bekommen und haben einfach unseren Spaß dabei. Das ist das Gute an der Meditation. Wir werden fast immer glücklich sein.

Ich möchte nur nicht, dass ihr die Illusion habt, wenn ihr meditiert, würde euch einfach alles zufließen. Natürlich kommt es. Aber manchmal ist etwas nicht so gut, dann kommt es nicht. Und manchmal gibt uns Gott eine sehr ungewöhnliche Situation, und wenn wir nicht meditieren, verstehen wir diese Situation nicht und wir fangen an, uns elend zu fühlen, wenn wir unseren Willen nicht bekommen. Es ist also nicht so, dass immer alles glatt läuft, wenn wir meditieren. So ist es nicht immer, aber wir können immer über die Situation lachen, statt über sie zu weinen. Wir können immer etwas tun, wenn wir Hindernissen begegnen, wenn wir unseren durch die Erleuchtung erworbenen Vorrat an Weisheit in uns haben.

Deshalb werden Heilige, Klosterinsassen, Priester, Mönche usw. von den meisten Menschen verehrt. Wir verehren diejenigen, die wirklich Mönche oder Priester sind, die wirklich innerlich erleuchtet sind, und zwar wegen ihres gleich bleibenden Zustands des Glückes, der Zufriedenheit und ihrer Verlässlichkeit. Und viele folgen ihnen – obwohl sie manchmal nicht auf Ruhm, Reichtum oder eine große Anhängerschaft aus sind. Trotzdem kommen die Menschen gerne und wollen mit ihnen, diesen heiligen Leuten, befreundet sein. Und meistens haben spirituell Praktizierende immer Glück.

Im Allgemeinen erfahren die Schüler eines jeden Meisters Freude, Glück und die Erfüllung jeglicher Wünsche, die sie im Leben haben – ob geistiger, physischer, emotionaler oder natürlich spiritueller Natur. Und an dem Tag, an dem sie den physischen Körper verlassen, kommen sie direkt in den Himmel. Daran gibt es keinen Zweifel. Um also auch in diesem physischen Leben glücklich zu sein – vom Himmel ganz zu schweigen – um hier glücklich zu sein und hier ein angenehmes Leben zu haben, um hier ein intelligenterer Mensch zu sein, sollten wir meditieren. Ich hoffe, ich trete euch nicht zu nahe. Wir sind vielleicht schon sehr intelligent, aber wir haben unser Gehirn noch nicht genug ausgelastet. Wir nutzen erst 5 oder 10 Prozent und wir sind schon so klug! Wir erfinden so viele Dinge. Und angenommen ihr meditiert und nutzt mehr Gehirnkapazität, natürlich seid ihr dann intelligenter.

Der Durchschnittsmensch nutzt nur bis zu 10% seiner Gehirnkapazität. Diese Tatsache ist uns allen bekannt, sie ist wissenschaftlich erwiesen. Wofür setzen wir also die restliche 80 oder 90 Prozent ein? Sie sind verschwendet. Darum sind wir keine vollständigen Wesen. Wir fühlen uns nicht vollständig. Wir fühlen uns frustriert. Wir sind frustriert, fühlen uns schwach, weil wir unsere Kraft nicht vollständig genutzt haben. Deshalb heißt Meditation mit anderen Worten, dass wir unsere Kräfte vollständig ausnutzen können. Dafür ist die Meditation da. Das ist der Sinn der Meditation, nämlich dass wir unsere Kraft komplett einsetzen, sodass wir allmächtig werden; genauso wie Gott, oder wenigstens wie Gottes Kinder. Sonst haben wir nicht genug Energie, um ab und zu kleine Probleme zu lösen oder Kleinigkeiten zu regeln. Und wir erledigen etwas nicht immer zu unserer vollen Zufriedenheit, weil es uns an Kraft fehlt oder an Weisheit. Gott zu kennen bedeutet also, sich selbst vollständig zu kennen. Und wenn wir uns selbst vollständig kennen, kennen wir Gott. Da wir mit Gott eins sind, sind wir genau wie Gott, wie Sier uns gemacht hat, denn Gott formte den Menschen nach Siehrnem Bilde.