Die Meisterin sagt

Die Geschichte eines heiligen Königs
— Kommentare der Meisterin

 

PERFEKTES ALMOSENGEBEN

Alles, was wir haben, haben wir uns selbst verdient. Daran ist nichts Besonderes! Niemand gibt uns irgend etwas. Alles haben wir selbst geschaffen, sei es Reichtum oder Armut.

Was denkt ihr über diese Geschichte? Ihr seht, die Leute jenes Landes konnten Frieden und Zufriedenheit nur auf Grund der Verdienste ihres Regenten genießen. Wir können also nicht einfach ein Führer oder ein erleuchteter Meister werden, weil wir es wünschen. Wir müssen genügend Segenskraft besitzen, um sie mit unseren Schülern, Mitbürgern und Untergebenen zu teilen. So waren die Leute in alten Zeiten überglücklich, einem weisen König zu begegnen, sie verließen sich sozusagen auf die Gnade des Königs und bejubelten ihn als „heiligen König“ oder „heiligen Herrn“.

Die Bibel berichtet, als König David eine Reihe von Fehlern beging, bestrafte Gott sein Volk mit drei Tagen der Plage (1. Chronik 21). Auch in der chinesischen Geschichte gibt es einen Bericht, in dem es heißt, wenn ein König im Blick auf seine Anerkennung durch Gott vollkommen war, konnten seine Gebete Himmel und Erde bewegen. Wenn er jedoch ein Narr oder Tyrann war, waren seine Gebete vergeblich, er war nicht imstande sein eigenes Leben zu retten, und sein Imperium stürzte unter großen Verlusten von Menschenleben.

Diese historische Geschichte führt uns vor Augen, warum wir spirituell praktizieren sollten. Wir haben heute schon die Guanyin-Methode, warum müssen wir noch weiter praktizieren? Warum müssen wir unsere Segenskraft, Verdienste und tugendhaften Eigenschaften noch weiter veredeln? Es ist schon sehr gut, die Guanyin-Methode zu praktizieren und Befreiung zu erlangen.  Warum müssen wir rechtschaffen und ehrlich sein? Die Meisterin hat uns Befreiung garantiert, wozu müssen wir also praktizieren, um tugendhaft zu werden? Die Antwort ist, dass es immer noch nötig ist, damit wir dadurch andere beeinflussen können, falls Gott will, dass wir in  Zukunft ein König oder hoher Minister werden, das Volk anführen oder ein erleuchteter Meister werden. Wenn wir die volle Zustimmung Gottes haben, werden all unsere Nachfolger oder Untergebenen von unserer Gnade profitieren und Zufriedenheit und Glückseligkeit genießen.

Darum sollten wir uns nicht beeilen, ein spiritueller Lehrer, König, Präsident oder hoher Minister zu werden. Wenn es vom Schicksal so arrangiert wird, wird es uns schließlich zuteil werden. Ja, wir können es nicht einmal zurückweisen, auch wenn wir es wollten; es ist unser Schicksal. Wenn es nicht unsere Bestimmung ist, wir es jedoch durch Gewalt an uns reißen, wird das Ergebnis nicht gut sein, und unsere karmischen Hindernisse werden zunehmen. In der Hölle gibt es so viele so genannte falsche Meister, Könige und so genannte Heilige und Praktizierende eines Mönchsordens! Darum sollten wir derartigen Ruhm oder oberflächliche Stellungen nicht begehren, sondern uns stattdessen an Gottes Fügungen halten. Wenn wir gebeten werden, etwas zu tun, müssen wir unser Bestes geben. Wenn uns niemand bittet, sollten wir einfach schlafen und essen.

Jener König Kostbarer Baldachin tat in seinem vorherigen Leben nichts Großartiges, wodurch er sich so viele Meriten hätte verdienen können. Alles, was er tat, war, einem Buddha Opfer darzubringen. Er war jedoch ganz natürlich, wenn er die Opfer darbrachte, und das war das Gute daran. Das ist „perfektes Almosengeben“ - sowohl der Geber als auch der Empfänger sollten ganz rein sein in ihrem Handeln, Reden und Denken, und frei von jeder Absicht, eingeschlossen Gier, Ärger oder Leidenschaft. Kostbarer Baldachin war einfach glücklich, seinen Beitrag zu leisten, und wollte sich keine Meriten verdienen, und der Buddha nahm die Gaben gern an. Keine Seite fühlte sich in der Schuld oder gezwungen, dem anderen  etwas zurückzuzahlen. Nur in solchen Fällen ist es ein vollkommenes Opfer, das beiden Seiten nützt. Darum zog dieser Mensch definitiv Nutzen aus seinen Taten.

DIE UNVORSTELLBAREN VERDIENSTE
EINES LEBENDEN BUDDHA

Aus dieser Geschichte erkennen wir, dass eine Person, die ein Buddha oder ein großer spirituell Praktizierender geworden ist, unzähligen Menschen helfen kann! Er (Pratyeka Buddha) nützte dem Kaufmann, der ihm etwas anbot, und als der Kaufmann später ein Chakravartin wurde, half auch er Milliarden Menschen. Könnt ihr euch das vorstellen? Es war kein direkter Nutzen, sondern ein indirekter! Das heißt, dass die Kraft, die aus unzähligen vergangenen Äonen herrührte, immer noch existierte! Könnt ihr euch vorstellen, wie unvorstellbar groß solche Verdienste sind? Ist also ein spirituell Praktizierender, ein erleuchteter oder ein lebender Meister in diese Welt gekommen, dann ist alles, was Er oder Sie tut, sei es essen, trinken oder spielen, zum Nutzen anderer! Versteht ihr? (Antwort: „Ja“ und Beifall.) Nebenbei gesagt besteht dieser Vorzug  nicht nur für ein paar Lebenszeiten; er hält unzählbare Äonen! Welch sagenhafte Verdienste!

So werdet auch ihr sagenhaft sein, wenn ihr einmal vollendet seid in der spirituellen Praxis. (Lachen) Wer immer euch Gaben darbietet, wird groß sein; und das Verdienst wird ebenfalls groß sein! Deswegen muss unser Verdienst noch überragender werden, und wir sollten nicht nur an uns selbst denken. Der Gewinn ist zu gewaltig, zu unbegreiflich und unermesslich.

Wir können jedoch gesegnete Belohnungen nicht einfach dadurch erhalten, indem wir anderen Almosen geben. Wir können Gottes Gnade nicht dadurch verdienen, indem wir Leute aufs Geratewohl zwingen, unsere Opfer anzunehmen. Nein! Nein! Nein! Dann missbrauchen wir sie bloß. Pratyeka Buddha z.B. war damals wirklich in Not. Er hatte kein Geld; er war alt und gebrechlich und konnte nicht arbeiten. Er befand sich in einer Notlage und war krank. Wer ihm also in diesem Moment bereitwillig eine Gabe anbot, tat es zur rechten Zeit und in der richtigen Situation! Wir sollten nicht einfach so Almosen geben, nur weil wir Segen verdienen wollen; oder Leute zwingen, Dinge von uns anzunehmen, nur weil wir zu viel davon besitzen; denn dann zwingen wir sie, die Dinge anzunehmen, selbst wenn sie diese gar nicht wollen. Das wäre so, als wollte man etwas loswerden, das man nicht in die Mülltonne werfen mag und es darum bei anderen ablädt. Das ist auch nicht gut. Wir sollten kein Verdienst begehren.

Almosen zu geben oder spirituell Praktizierenden Gaben anzubieten kann große Belohnung bringen, aber wir dürfen sie nicht geistig missbrauchen. Wir sollten nur geben, wenn sie es benötigen. Wenn nicht, dann sollten wir nicht opfern.

Dem Fall von Buddha Shakyamuni können wir entnehmen, dass die Verdienste aus dem Darbringen von Opfern für einen großen spirituell Praktizierenden unermesslich sind! Darum sagen die Leute: „Man trifft nur selten einen Buddha“. Es ist in der Tat sehr schwierig, einen erleuchteten Meister zu treffen! Was Er oder Sie auch tut, ist einzig und allein zu eurem Nutzen. Er oder Sie gibt und gibt und gibt. Was ihr Ihm oder Ihr gebt ist damit verglichen Müll; es ist nichts! Es ist nur eine Ausrede, damit ihr euch gut fühlt. Ihr seht also, einem spirituell Praktizierenden Almosen zu geben, kann mehr Vorteile bringen, als einer Milliarde Menschen zu geben. In den buddhistischen Schriften wird nie erwähnt, dass Wohltätigkeit für zahllose gewöhnliche Menschen große Verdienste einbringt. Nein! Ständig erwähnt wird hingegen, dass derjenige, der gegenüber einem großen spirituell Praktizierenden Wohltätigkeit übt, enorme Verdienste erwirbt, die über Millionen Äonen bestehen bleiben!

Ich habe euch gesagt, dass was immer ein erleuchteter Meister hier isst oder trinkt, nur dazu dient, der Welt zu helfen. Wenn Er oder Sie in ein bestimmtes Land kommt, dann dazu, um jenes Land zu segnen. Wenn Er oder Sie etwas annimmt, dann auch nur, um die Menschen dieses Landes zu segnen. Tatsächlich benötigt Er oder Sie nichts.

Wisst ihr nun, warum wir unsere Segenskraft und Verdienste weiter veredeln müssen? Für den Fall, dass Gott uns für einen bestimmten Zweck in der Zukunft braucht, erhalten Menschen, die uns folgen oder an uns glauben, vollkommene Gnade und Belohnungen.

OFFENBARUNG:
ERST DAS SELBST KULTIVIEREN,
DANN DIE WELT BEFRIEDEN

Buddha Shakyamuni erwähnte die Gnade des Landes und die Gnade des Herrschers – die vier Arten von Gnade. Wenn der Herrscher gut ist und die politische Situation gut ist, wird das Volk in Frieden und Glück leben, abhängig vom göttlichen Auftrag des Königs. Wenn wirtschaftliche Stabilität und politische Aufrichtigkeit herrschen, und die Bürger in Frieden und Harmonie leben, sollten sie dankbar sein für die Segnungen ihres Landes und seiner Führer.

Aber wie bringen wir unsere Dankbarkeit zum Ausdruck? Indem wir erhabener werden, so dass die Verdienste des Landes weiter zunehmen!

Angenommen, wir haben genug Reichtum und materiellen Komfort, fangen an uns satt und zufrieden zu fühlen, werden träge und meinen, wir hätten keinen Grund, spirituell weiterzukommen. Das sollte uns sagen, dass wir viel zu viel der Eigenschaften eines gewöhnlichen Menschen besitzen. Wenn wir jedoch eine Menge Geld haben und ein komfortables Leben genießen, und dennoch bestrebt sind, der Welt zu entsagen, die vergängliche Natur des Daseins erkennen und frei werden von Gier und Gebundenheit, dann wissen wir, dass wir in vielen Leben spirituell praktiziert haben und die Eigenschaften eines Heiligen besitzen.

Keine Gnade vermag, das zu übertreffen, was aus spiritueller Kultivierung gewonnen wurde. Wenn wir einmal Vollkommenheit erreicht haben, wird jeder, der uns dient, belohnt. Auf diese Weise bringen wir der Welt Segen. Andernfalls kann das unbedeutende Verdienst gewöhnlicher Menschen niemals spirituelle Erhöhung hervorbringen.

Wenn wir solche Geschichten lesen, sollten wir uns in ihre wahre Bedeutung vertiefen und die Moral darin erkennen, statt uns nur daran zu ergötzen. Oh, dieser Mann wurde so und so. Jene Person verwandelte sich in solch eine Gestalt, wurde ein Chakravartin, usw. Oh! Da gab es zu essen, da gab es Getränke, Reis erschien auf magische Weise usw. Diese Elemente sind nicht der eigentliche Gehalt der Geschichte. Stattdessen sollten wir die große Moral dahinter erkennen. Allein die spirituelle Praxis ist die höchste Quelle göttlicher Gnade. Allein die Verbreitung der höchsten Lehren ist die beste Weise, Almosen zu geben, weil wir so die Menschen wissen lassen, wie man die höchste Methode praktiziert und die höchsten Verdienste erwirbt.

So sagen die Menschen seit alten Zeiten, dass Vollkommenheit in der spirituellern Entwicklung zu erreichen, der beste Weg ist, die Welt zu erlösen. Und wenn wir diese Geschichten gelesen haben, erkennen wir, dass ähnliche Berichte auch in der Bibel, den buddhistischen Sutras, den taoistischen und anderen Schriften zu finden sind. Also: Ganz gleich, was wir werden wollen, wir müssen zuerst uns selbst kultivieren, bevor wir die Familie organisieren, das Land regieren und der Welt Frieden bringen können. Die alten Weisen neigten keineswegs zu Übertreibungen oder Exzessen.

* Den buddhistischen Schriften zufolge steigen bei der Geburt eines Chakravartin gleichzeitig auch Die Sieben Schätze, nämlich das kostbare Rad, kostbare Elefanten, kostbare Pferde, fähige Minister, loyale Generäle, göttliche Perlen und kostbare Frauen, vom Himmel herab.


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