Zur Zeit dieser
Konferenz war ein Eingeweihter, der in einem Meditations-
zentrum wohnte, vergesslich und unachtsam in banalen Dingen des
täglichen Lebens, was dem Center oft Ärger
bereitete. Darum macht die Meisterin dem
Eingeweihten und jenen mit ähnlichen Problemen einige Vorschläge.
Jeder gerät zuweilen in
Schwierigkeiten, und manche Leute sind nachlässiger und vergesslicher
als andere. Wie dem auch sei, jene Person muss ebenfalls prüfen, ob es
stimmt, was die anderen behaupten, oder nicht. Wenn ja, wenn er oder sie
etwas falsch gemacht hat, solltet ihr einen Zettel schreiben und ihm
oder ihr an die Tür heften, der ihm sagt: „Nächstes Mal bitte dies und
jenes tun“. Sagt nicht: „Unterlass das.“ Sagt einfach: „Nächstes Mal
bitte soundso.“ Falls der- oder diejenige vergessen hat, das Licht
auszumachen, sagt einfach: “Nächstes Mal bitte das Licht ausschalten,
damit die Stromrechnung geringer ausfällt.“ Lasst ihn oder sie wissen,
was ihr wünscht, dass sie tun sollen, wie z. B.: „Bitte den Hof kehren“,
oder „Bitte, räum dein Zimmer auf“, oder „Trage immer deine
Einweihungskarte“.
Und falls ihr selbst allzu
vergesslich seid, schlage ich eine sehr einfache Lösung vor: Macht einen
großen Zettel an eure Tür, bevor ihr nach draußen geht. „Gleich ID Karte
anstecken!“ Und wenn ihr dann die Tür öffnet, werdet ihr daran erinnert,
kommt zurück, nehmt eure ID-Karte, steckt sie euch ans Shirt und geht
raus. Wenn ihr vergesslich seid, müsst ihr einen Zettel schreiben, der
euch erinnert. Es ist sonst niemand da, der euch ständig erinnert.
Es gibt zwei Arten, miteinander
zu leben: die falsche Art und die richtige Art. Und für mich gibt es nur
eine Art – die richtige. Aber wir alle sind Lernende, und jeder ist
anders veranlagt, hat andere Gewohnheiten, eine andere Art, sich
auszudrücken. So müsst ihr euer Leben für euch selbst verbessern. Ihr
müsst euch selbst erinnern; ihr müsst erkennen, welcher Weg der richtige
ist, und ihn gehen. Und verlasst euch nicht darauf, dass andere euch
erinnern.
Ihr besitzt die Reife; ihr seid
erwachsen; ihr seid ein verantwortliches Wesen. Und ihr seid sogar ein
guter Praktizierender, das kann ich sagen. Sie ist so geringfügig, diese
schlechte Gewohnheit; ihr könnt sie ändern. Lasst die schlechte
Gewohnheit nicht zu eurem schlechten Ruf werden. Lasst euch nicht von
der schlechten Gewohnheit erniedrigen und vor den anderen zum Narren
machen. Ihr müsst Respekt verdienen. Ihr müsst die Menschen wissen
lassen, dass ihr eine respektvolle, verantwortliche Person seid, nicht,
dass ihr tun und lassen könnt, was ihr wollt. Nun stellt eine Liste auf,
worum man euch bittet, dass ihr es tut, und versucht, es zu tun. Es ist
einfach! Ihr könnt es einfach so tun.
Das ist das Problem mit einigen
von uns: Man hat es uns nicht gelehrt. Und ich sage euch, an diesem
kleinen Problem zerbrechen manchmal Ehen. Es kann euch den Job kosten
oder den Schmerz, einen geliebten Menschen zu verlieren. Darum seid
achtsam in eurer eigenen Umgebung. Macht es so sauber wie ein
First-Class-Hotel. Wenn ihr nicht wisst, wie es in einem
First-Class-Hotel aussieht, geht in eines und schaut euch um. Dann geht
nach Hause und macht eure Wohnung genauso. Das ist nicht dasselbe wie
dekorieren oder so; macht es tipptopp sauber, so dass ihr vom Fußboden
essen könntet. Macht es so, als würde ich morgen zu Besuch kommen, wie
wär‘s damit? (Beifall) Weil ich wohne, wo ihr wohnt; bin ich da. Habt
Respekt vor mir an meinem Ort: Spart mein Geld für die Stromrechnung,
haltet mein Haus sauber, haltet die Fenster geschlossen und alles in
ordentlichem Zustand – weil das mein Haus ist. Euer Haus ist mein Haus.
(Beifall)
Reinlichkeit ist Göttlichkeit.
Versucht euch danach zu richten. Wenn ihr ein Gott oder Buddha wärt, wie
würdet ihr euch verhalten? Also versucht es. Erinnert euch selbst,
beispielsweise durch einen Zettel an der Tür. Das ist die Lösung für
alle vergesslichen Leute in der Welt, in jedem Center oder Privathaus:
Was immer eure Schwäche ist – ihr vergesst z. B. das Fenster zu
schließen, so dass die Klimaanlage bzw. Heizung ausgeht und die
Stromrechnung steigt – macht einen Zettel an eure Tür, und bevor ihr die
Tür aufmacht, seht ihr ihn. Fragt euch selbst: „Habe ich das Fenster
zugemacht?“ oder sagt: „Vergiss nicht, den Müll wegzubringen.“
Legt euch einfach die ganze
Liste hin, und jeden Tag, wenn ihr ausgeht, checkt ihr sie durch. „Habe
ich Nr. eins erledigt? Abgehakt. Und Nummer zwei, habe ich das Fenster
zugemacht?“ Seht nach und kommt zurück: “Abgehakt.“ Dann: „Habe ich den
Müll weggebracht?, Nummer drei? Erledigt, abgehakt.“ Und dann könnt ihr
gehen. Und selbst wenn ihr es diesmal vergesst, werdet ihr zumindest
daran erinnert, wenn ihr zurückkommt.
Das ist besser, als wenn ihr
euch niemals erinnert und euer Haus verkommen lasst, stinkend und
unaufgeräumt für euch und andere. Macht aus euch ein perfektes Bild der
Bewunderung und des Respekts, einen ansehnlichen Yogi, denn wir sind
nicht im Himalaja. Wir sind hier. Wir sind mit vielen Menschen zusammen,
und das ist gut; es ist schön; es ist cool, eine große Familie zu haben.
Es ist wunderbar. Wir sind immer füreinander da. Da draußen ist niemand,
der uns so hilft, wie wir einander helfen. Denkt daran. So sind wir, was
wir haben. Wir sind die Familie. 
