Hilfreiche Tipps

Macht aus euch das perfekte Bild
eines wundervollen Yogi

 

Von der Höchsten Meisterin Ching Hai, Videokonferenz mit Eingeweihten aus Toronto, Kanada 4. August 2002 (Original in Englisch) Video 746

Zur Zeit dieser Konferenz war ein Eingeweihter, der in einem Meditations- zentrum wohnte, vergesslich und unachtsam in banalen Dingen des täglichen Lebens, was dem Center oft Ärger bereitete. Darum macht die Meisterin dem Eingeweihten und jenen mit ähnlichen Problemen einige Vorschläge.

Jeder gerät zuweilen in Schwierigkeiten, und manche Leute sind nachlässiger und vergesslicher als andere. Wie dem auch sei, jene Person muss ebenfalls prüfen, ob es stimmt, was die anderen behaupten, oder nicht. Wenn ja, wenn er oder sie etwas falsch gemacht hat, solltet ihr einen Zettel schreiben und ihm oder ihr an die Tür heften, der ihm sagt: „Nächstes Mal bitte dies und jenes tun“. Sagt nicht: „Unterlass das.“ Sagt einfach: „Nächstes Mal bitte soundso.“ Falls der- oder diejenige vergessen hat, das Licht auszumachen, sagt einfach: “Nächstes Mal bitte das Licht ausschalten, damit die Stromrechnung geringer ausfällt.“ Lasst ihn oder sie wissen, was ihr wünscht, dass sie tun sollen, wie z. B.: „Bitte den Hof kehren“, oder „Bitte, räum dein Zimmer auf“, oder „Trage immer deine Einweihungskarte“.

Und falls ihr selbst allzu vergesslich seid, schlage ich eine sehr einfache Lösung vor: Macht einen großen Zettel an eure Tür, bevor ihr nach draußen geht. „Gleich ID Karte anstecken!“ Und wenn ihr dann die Tür öffnet, werdet ihr daran erinnert, kommt zurück, nehmt eure ID-Karte, steckt sie euch ans Shirt und geht raus. Wenn ihr vergesslich seid, müsst ihr einen Zettel schreiben, der euch erinnert. Es ist sonst niemand da, der euch ständig erinnert.

Es gibt zwei Arten, miteinander zu leben: die falsche Art und die richtige Art. Und für mich gibt es nur eine Art – die richtige. Aber wir alle sind Lernende, und jeder ist anders veranlagt, hat andere Gewohnheiten, eine andere Art, sich auszudrücken. So müsst ihr euer Leben für euch selbst verbessern. Ihr müsst euch selbst erinnern; ihr müsst erkennen, welcher Weg der richtige ist, und ihn gehen. Und verlasst euch nicht darauf, dass andere euch erinnern.

Ihr besitzt die Reife; ihr seid erwachsen; ihr seid ein verantwortliches Wesen. Und ihr seid sogar ein guter Praktizierender, das kann ich sagen. Sie ist so geringfügig, diese schlechte Gewohnheit; ihr könnt sie ändern. Lasst die schlechte Gewohnheit nicht zu eurem schlechten Ruf werden. Lasst euch nicht von der schlechten Gewohnheit erniedrigen und vor den anderen zum Narren machen. Ihr müsst Respekt verdienen. Ihr müsst die Menschen wissen lassen, dass ihr eine respektvolle, verantwortliche Person seid, nicht, dass ihr tun und lassen könnt, was ihr wollt. Nun stellt eine Liste auf, worum man euch bittet, dass ihr es tut, und versucht, es zu tun. Es ist einfach! Ihr könnt es einfach so tun. 

Das ist das Problem mit einigen von uns: Man hat es uns nicht gelehrt. Und ich sage euch, an diesem kleinen Problem zerbrechen manchmal Ehen. Es kann euch den Job kosten oder den Schmerz, einen geliebten Menschen zu verlieren. Darum seid achtsam in eurer eigenen Umgebung. Macht es so sauber wie ein First-Class-Hotel. Wenn ihr nicht wisst, wie es in einem First-Class-Hotel aussieht, geht in eines und schaut euch um. Dann geht nach Hause und macht eure Wohnung genauso. Das ist nicht dasselbe wie dekorieren oder so; macht es tipptopp sauber, so dass ihr vom Fußboden essen könntet. Macht es so, als würde ich morgen zu Besuch kommen, wie wär‘s damit? (Beifall) Weil ich wohne, wo ihr wohnt; bin ich da. Habt Respekt vor mir an meinem Ort: Spart mein Geld für die Stromrechnung, haltet mein Haus sauber, haltet die Fenster geschlossen und alles in ordentlichem Zustand – weil das mein Haus ist. Euer Haus ist mein Haus. (Beifall)

Reinlichkeit ist Göttlichkeit. Versucht euch danach zu richten. Wenn ihr ein Gott oder Buddha wärt, wie würdet ihr euch verhalten? Also versucht es. Erinnert euch selbst, beispielsweise durch einen Zettel an der Tür. Das ist die Lösung für alle vergesslichen Leute in der Welt, in jedem Center oder Privathaus: Was immer eure Schwäche ist – ihr vergesst z. B. das Fenster zu schließen, so dass die Klimaanlage bzw. Heizung ausgeht und die Stromrechnung steigt – macht einen Zettel an eure Tür, und bevor ihr die Tür aufmacht, seht ihr ihn. Fragt euch selbst: „Habe ich das Fenster zugemacht?“ oder sagt: „Vergiss nicht, den Müll wegzubringen.“

Legt euch einfach die ganze Liste hin, und jeden Tag, wenn ihr ausgeht, checkt ihr sie durch. „Habe ich Nr. eins erledigt? Abgehakt. Und Nummer zwei, habe ich das Fenster zugemacht?“ Seht nach und kommt zurück: “Abgehakt.“ Dann: „Habe ich den Müll weggebracht?, Nummer drei? Erledigt, abgehakt.“ Und dann könnt ihr gehen. Und selbst wenn ihr es diesmal vergesst, werdet ihr zumindest daran erinnert, wenn ihr zurückkommt. 

Das ist besser, als wenn ihr euch niemals erinnert und euer Haus verkommen lasst, stinkend und unaufgeräumt für euch und andere. Macht aus euch ein perfektes Bild der Bewunderung und des Respekts, einen ansehnlichen Yogi, denn wir sind nicht im Himalaja. Wir sind hier. Wir sind mit vielen Menschen zusammen, und das ist gut; es ist schön; es ist cool, eine große Familie zu haben. Es ist wunderbar. Wir sind immer füreinander da. Da draußen ist niemand, der uns so hilft, wie wir einander helfen. Denkt daran. So sind wir, was wir haben. Wir sind die Familie.


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