Der Grund, warum wir uns bei
unserer spirituellen Praxis keiner äußeren Hilfsmittel wie Perlen,
Steine, Weihrauch, Kerzen oder ähnlicher Dinge bedienen ist, die
Ablenkung durch die äußere Erscheinung von Dingen in dieser Welt zu
vermeiden. Weil alles in dieser Welt, auch wenn es schön ist, unsere
Aufmerksamkeit ablenkt, darum versuchen wir, das zu minimieren.
Wir dürfen die Welt genießen;
wir dürfen uns all der Schönheit erfreuen, die Gott für uns geschaffen
hat. Aber wir sollten wissen, wann. Zumindest während der Meditation
sollten wir auf all diese Dinge verzichten, damit wir uns besser nach
innen konzentrieren können, weil uns nur innere Konzentration Befreiung,
Glück und Frieden bringen wird.
Freilich, nach einer gewissen
Zeit, wenn ihr eine höhere Bewusstseinsebene erreicht, könnt ihr sogar
bei der Arbeit oder wenn ihr etwa konzentriert eine Blume betrachtet, in
Samadhi eintreten; trotzdem die innere Welt der Realität sehen. Das ist
eine andere Sache. Einige Leute erreichen das, während andere mehr Zeit
benötigen; darum habt Geduld.
Der Grund, weshalb wir, um uns
an Gott zu erinnern, alle Arten äußere Attraktionen, äußere
Verrichtungen und den äußeren Gebrauch von Artefakten ausschalten müssen
ist, dass wir schon viel zu sehr an die äußere Welt gekettet sind und
unsere Aufmerksamkeit zu sehr vom Äußeren in Anspruch genommen wird.
Darum müssen wir ständig, so oft wir nur können versuchen, sie nach
innen zu wenden. Darum versuchten in alten Zeiten viele Menschen in die
Berge oder in die Einsamkeit zu gehen, um sich zu konzentrieren und nach
und nach die Anziehung dieser Welt zu vergessen. Wenn es notwendig ist,
wird es helfen.
Ihr wisst sehr gut, wie ihr
manchmal z.B. ein schönes Lied oder eine gute Gedichtrezitation die
ganze Zeit im Ohr habt, wenn ihr sie hört und sie euch gefällt. Das ist
okay, sofern das Gedicht oder Lied als solches erhebend ist und eure
spirituelle Neigung verstärkt oder euch irgendwie hilft. Aber angenommen,
das Lied oder Gedicht ist sehr traurig und melancholisch: Wenn ihr es
loszuwerden versucht, werdet ihr fast verrückt. Weil das, was ihr am
wenigsten mögt, euch die ganze Zeit verfolgt, besonders wenn der Sänger
oder Rezitator eine schöne Stimme hat. Es prägt sich regelrecht ein, und
dann ist schwierig, davon wieder abzukommen. Und ihr vergesst die
Heiligen Namen oder die „Fünfhundert Namen“: Ihr erinnert euch an nichts
mehr! An einem bestimmten Punkt erinnert ihr euch plötzlich und sagt: „Mein
Gott, was tue ich denn?“ Dann versucht ihr es abzuschütteln und
rezitiert die Heiligen Namen. Das ist auch gut.
Daher kommt es, dass sogar
äußere Musik, Theater oder Filme uns stören. Alles versucht, uns in die
niedere Welt des Daseins zurückzuziehen. Und wenn wir nicht unsere ganze
Kraft einsetzen, die Neigungen des abschweifenden Verstandes zu
kontrollieren, wird es uns schwerfallen, das höchste Königreich Gottes
zu betreten.