Die Meisterin sagt

Nur der Erleuchtete
kann Gott erkennen und der Menschheit nützen

Von der Höchsten Meisterin Ching Hai, Malaysia, 27. Februar 1992 (Original in Englisch) Video 220

In alten Zeiten bezeichneten die Leute, die mit einem Meister praktizierten, jenen Meister gewöhnlich als „den Herrn“. Mit „Herr“ meinten sie Gott, und so sagten sie: „Der Herr ist allmächtig, allgegenwärtig“, und so weiter. Tatsächlich wussten sie nichts von einem unsichtbaren Gott. Sie kannten den Gott, der mit ihnen lebte und aß, sie anlächelte und mit ihnen redete. Und daher kommt es, dass wir aus den sogenannten Schriften den Herrn kennenlernen; wir lernen kennen, was wir Gott nennen.

Tatsächlich aber war am Anfang „der Herr“ eine Art Meister. Und die Schüler schrieben ihre Erfahrungen nieder und sagten: „Mein Herr ist so barmherzig: Er hilft mir in der Not; Er lehrt mich den Pfad des Lichts. Ich sehe Ihn als Licht; Ich sehe ihn als Licht zu mir kommen. Ich höre Ihn als Donner zu mir sprechen, als das Geräusch vieler Wasser“, und so weiter. So lernen wir aus diesen Schriften den sogenannten Herrn kennen, wissen jedoch nicht, wer jener Herr ist! Weil er eigentlich der Herr des Schülers, und nicht unser Herr ist. Jener Schüler kannte Ihn persönlich; wir aber nicht.

So ist es also nicht nötig, vom Herrn zu sprechen, wenn wir Ihn oder Sie nicht kennen, und nicht nötig, jenen den unpersönlichen Herrn oder den persönlichen Herrn zu nennen, denn da ist niemand. Solange ihr selbst nicht den Herrn in euch nährt und nicht die Kraft wiedererkennt, die der Herr in eurem Innern besitzt, existiert kein Herr für euch, kein Herr oder so etwas. Weil ihr Siehn nicht kennt. Der Herr ist nur in euch, eurer Ebene entsprechend. Je mehr ihr praktiziert, desto mehr wird euch der Herr offenbar werden, und dann könnt ihr viele Lieder zum Lob des Herrn schreiben.

Tatsächlich seid ihr es; es ist eure Ebene. Nun, da ihr die Güte in euch wiedererkennt, die Kraft, die ihr besitzt, wisst ihr, dass dies es ist, was „der Herr“ genannt wird. Und je mehr ihr wachst, desto herrlicher wird Gott bzw. der Herr, und desto mehr erkennt ihr, wie verherrlicht der Herr in eurem Innern ist. Dadurch erkennen wir den Herrn; einen anderen Weg gibt es nicht. Ganz gleich, wie viele Leute lobsingen „dem Herrn, dem Herrn, dem Herrn“. Wenn ihr Siehn nicht erkennt, was nützt euch das?

Darum ist der einzige Weg, den Herrn zu erkennen, Siehn persönlich kennenzulernen, denn selbst wenn jemand anderes Siehn erkennt und euch sagt, dass sein Herr viele Wunder für ihn getan hat, wird euch jener Herr nichts nützen. Sier kann es nicht! Ihr müsst euren eigenen Herrn erkennen und Siehn selbst erschaffen. Ich heiße euch nicht, Gott zu verehren oder den Buddha zu verehren: Ich sage euch, wie man Buddhas schafft. Gott erschaffen, das ist die Macht, die wir haben. (Beifall)

Obwohl es einen Gott gibt, werdet ihr Siehn nie erkennen, wenn ihr Siehn nicht verwirklicht. Obwohl Gott existiert, bzw. für ihn oder sie existiert, nützt euch jener Gott gar nichts. Daher kommt es, dass viele Anhänger dieser Tradition oder jener Religion vielleicht ständig „Gott, Gott, Gott“ sagen, ohne je zu erkennen, was Gott eigentlich ist. Sie können jenen Gott niemals zum Einsatz bringen. Welchen Nutzen hat es also für euch, wenn jener Gott existiert? Ob ihr Siehn lobt oder verflucht, ist völlig egal, weil Sier einfach nicht dafür empfänglich ist. So ist Sier tatsächlich nicht existent! Und trotzdem bleibt ihr beim Loben, und das ist die größte Blasphemie. 

Aber das macht nichts; jeder muss seine eigene Lektion lernen. Es ist nur so, wenn ich zu euch spreche, kann ich es nicht vermeiden, solche rigorosen Aussagen zu machen, damit ihr aufwacht und die Logik begreift, euren eigenen Gott zu erschaffen, damit ihr versteht, warum die Bibel sagt: „Das Reich Gottes ist in euch“. Und dann versteht ihr, warum der Buddha sagte: „Buddha ist euer Herz, ist in euch“, weil ihr Siehn erschafft. Ihr erweckt Siehn. Ihr lasst Siehn wachsen; ihr erkennt, wieviel Macht Sier hat, und dann macht ihr Gebrauch davon, euch und der Menschheit zu Nutze.

Dann erkennt ihr Buddha bzw. Gott, und dann könnt ihr Siehn loben; ihr könnt Siehn Gott oder Buddha oder den Herrn nennen, was immer ihr wollt. Aber macht Gebrauch von Ihrm; lobt und verehrt Siehn nicht nur. Ihr könnt verehren und ihr könnt loben, aber erst wenn ihr wisst, wieviel Macht Sier euch gibt, und wieviel Macht Sier hat. Und ihr erkennt das erst, wenn ihr innerlich realisiert, dass ihr Siehn nirgendwo sonst finden werdet. (Beifall) 

Ein Meister leidet mit allen Wesen

Manchmal weine ich – über euch, über andere Leute, über die Welt, über all die Menschen, die Hilfe brauchen und nicht wissen, wo sie zu finden ist, über all die Leute, die in Unwissenheit schwimmen und nicht herauswollen, über all die Leute in den Höllenbereichen, die seit vielen Tausend Jahren leiden, und um die sich niemand kümmert.

Es gibt viele Gründe für mich, zu weinen. Ich weiß wohl, alles ist Illusion, aber sie wissen es nicht. Es ist nicht gut, dass ich allein weiß, dass alles Illusion ist, aber der Leidende, der leidet, es nicht weiß. Und manchmal kann ich es sie nicht wissen lassen, weil sie es nicht wissen wollen. Sie wollen es wahrhaftig nicht wissen, und das kann mich weinen machen, weil ich an ihrem Leiden leide.

 

Ohne Meister können wir Gott nicht erkennen

Die Gnade des Meisters oder die Gnade Gottes ist sehr, sehr wichtig. Durch Zeitalter hindurch hat man Gott gepriesen: „Der Herr, der Herr der Barmherzigkeit, der Herr, der die Ketten meiner Unwissenheit zerbrach, der Herr, der meine Ketten der Transmigration zerbrach“ und so weiter. Aber das ist tatsächlich nur dem lebenden Meister jener Zeit zugeschrieben. Es gibt keinen anderen Gott neben dem Meister. 

Wenn ihr keinen Meister habt, werdet ihr Gott nicht erkennen. Nur durch einen Meister könnt ihr Gott erkennen, weil euch der Meister lehrt, wie man Gott erkennt. Dann wisst ihr, dass auch ihr der Meister seid; dass ihr Gott seid. Und dann preist ihr den Meister, weil der Meister so barmherzig ist: „Ohne den Meister könnte ich Gott nicht einmal erkennen!“ So wird der Meister vor Gott gesetzt, weil Gott ohne eure eigene Erleuchtung, eure eigene Verwirklichung tatsächlich nicht existent ist. Es gibt keinen anderen Gott. (Beifall) Ich hoffe, ihr versteht das. Es ist wirklich abstrakt, und doch so logisch. Wenn ihr es nicht versteht, dann kann ich eure Unwissenheit wirklich nur bewundern! (Die Meisterin und alle lachen)

 

Einweihung ist der Durchbruch, und
Meditation die Praxis göttlicher Kraft

Durch die Gnade des Meisters und die Gotteskraft im Innern können wir zur Zeit der Einweihung gereinigt werden. Selbst wenn wir in diesem Moment nicht ganz rein sind, in der Anwesenheit von Gottes Kraft werden wir gereinigt. So dringen wir hindurch! Wir brechen die Gefängnistür auf, und für eine Weile können wir das Licht und den Klang sehen, die jenseits der materiellen Existenz existieren. Darum nennen wir es sofortige Erleuchtung.

So hören wir den Klang, d. h. dass wir Kontakt mit den höheren Welten haben. Wir sind jetzt angeschlossen; wir sind nicht mehr getrennt, und wir sehen das Licht, das bedeutet, dass wir rein sind oder doch rein genug, um hindurchzudringen. Es ist wie mit der Sonne, die draußen ist, während ihr drin seid. Wenn ihr nicht durch die Tür geht, werdet ihr die Sonne nicht sehen, obwohl sie existiert. Dasselbe gilt für das Licht und den Klang Gottes: Sie existieren, aber weil wir seit vielen Lebenszeiten eingeschlossen sind in diesem Gefängnis unserer eigenen Vorurteile und Gedanken unserer Untätigkeit, können wir nicht sehen.

So gibt uns der Meister zur Zeit der Einweihung eine Chance, ein für allemal hindurchzudringen. Aber wir müssen weitergehen. Es gibt viel mehr „Jenseits“ zu entdecken, nicht nur bei der Einweihung. Die Einweihung ist nur der Anfang, aber selbst dieser Anfang ist ein sehr hoher Anfang. Weil viele Leute vielleicht zehn Jahre lang hart daran arbeiten, sich von einem Chakra zum nächsten bis hier hochzuarbeiten (die Meisterin zeigt auf das Weisheitsauge), bis sie das Licht sehen können.

Wir beginnen jedoch beim Weisheitsauge. Der Meister sammelt die ganze Kraft und überträgt sie euch dort. Dann könnt ihr das Licht sehen, und von dort geht ihr aufwärts. Das Weisheitsauge ist die Tür zum Himmel, durch die ihr zu vielen Wohnungen gehen könnt. Aber das ist nur der Anfang. Selbst wenn ihr bei der Einweihung in einem Tag bis zur Fünften Welt geht, müsst ihr jeden Tag wieder gehen, um euch daran zu gewöhnen. Da die höheren Welten höhere Frequenzen haben, und unsere beladene Seele noch nicht so sehr damit vertraut ist.

Darum müssen wir praktizieren, um uns an diese höhere Art Leben zu gewöhnen. Auf diese Weise sind wir bereit, wenn wir diese Welt verlassen. Wir sind ausreichend vorbereitet in unserer Kenntnis anderer Frequenzen, um imstande zu sein, uns den neuen Dimensionen anzupassen. 

 

Jede Minute zählt

Wann immer ihr freie Zeit habt, solltet ihr meditieren. Es ist nicht nötig, immer am frühen Morgen oder am Abend zu meditieren. Dies sind eure regelmäßigen Stunden, aber dazwischen, wann immer ihr Zeit habt zu ruhen, setzt euch und meditiert. Jede Minute, die ihr verdient, wird eurem Lagerhaus der Verdienste hinzugefügt.

Meditation ist sehr wichtig. Nun, da ihr euch euren Platz im Himmel verdienen wollt, müsst ihr dafür arbeiten und euch selbst darauf vorbereiten. Wenn ihr also denkt, dass ihr wirklich eine höhere Lebensweise erstrebt, um für das Universum von größerem Nutzen zu sein und ein heiliges oder weiseres Wesen zu werden, um mit den weiseren Wesen auf anderen Ebenen zusammenzuarbeiten, dann arbeitet einfach dafür, bis ihr euer Examen macht und qualifiziert seid. Aber ihr müsst jeden Tag arbeiten. So solltet ihr eure ganze Freizeit für Meditation reservieren. 

 

Meditation liefert alle Antworten

Wann immer ihr Probleme habt, meditiert einfach mehr; fragt den inneren Meister, und die Antwort wird kommen. Falls die Antwort nicht kommt oder ihr die Antwort nicht versteht, könnt ihr mir einen Brief schreiben. Manchmal versteht ihr schon, sobald ihr zu schreiben aufhört, und die Antwort ist da. Falls ihr aber nicht genug versteht, könnt ihr den Brief in einen Umschlag tun und mir schicken. 

 

Macht Gebrauch von eurer Gotteskraft und Weisheit

Ich hoffe, ihr tut eure Pflicht und bleibt eurem Versprechen als Retter der Menschheit treu. Weil das, was ihr tut, den ganzen Planeten betrifft. Ihr werdet es sehen, in tiefem Samadhi, wenn ihr auf jener Stufe ankommt.

Zumindest wisst ihr, dass, was wir tun, nicht verkehrt ist. Ich habe es euch viele Male gesagt, und wenn ihr nicht versteht – weil ihr vielleicht abgelenkt seid oder auf meine Kleider schaut, wenn ich spreche, und meine Worte vergesst – solltet ihr euch Videos holen und immer wieder ansehen. Jedesmal werdet ihr mehr und besser verstehen. 

Lernt fleißig sowohl die Logik als auch die Praxis. Sie gehen Hand in Hand. Weil ihr sonst nur blind glauben und nicht wissen werdet, warum ihr es tut. Dann wiederum mögt ihr erkennen, ohne dass ich es euch sage. Wenn ihr gut praktiziert, werdet ihr alle Antworten wissen. Ihr seid weise; ihr habt Gotteskraft und Weisheit. Macht Gebrauch davon.


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