Die Meisterin sagt
Selbstlos praktizieren, damit wir unserer eigenen Vollkommenheit gerecht werden
Von der Höchsten Meisterin Ching Hai,
Zusammenkunft in Frankreich, 8. März 2009 (Ursprünglich auf Englisch)

 




Ich erwarte, dass ihr perfekt seid. Das tue ich immer. Ganz egal, wie lange ihr schon eingeweiht seid, ich habe euch immer im Blick. Und ich erwarte immer Vollkommenheit. Vielleicht bin ich nach menschlichen Maßstäben ein wenig hart mit euch, aber ihr seid nun einmal so. Ihr seid die Vollkommenheit selbst.

Wenn ihr also jetzt nicht etwas Gutes tut, wenn ihr in diesem Leben nichts tut, was euren Vorstellungen von Vollkommenheit entspricht, werdet ihr zurückkommen müssen. Auch wenn ihr meine Schüler seid. Denn ihr selbst werdet keine Unvollkommenheit akzeptieren. Denn ihr seid die Vollkommenheit. Da ist kein Gott, der euch aus dem Himmel hinauswirft. Da ist kein Karma, da ist auch kein Maya-König, der euch auf sein niedriges Niveau herunterziehen wird. Das gibt es nicht mehr. Wenn ihr meine Schüler seid, seid ihr davon befreit. Auch wenn ihr etwas Böses tut und dafür bezahlen müsst, bevor ihr sterbt, dann wird das geschehen. Aber ihr werdet nicht mit euch zufrieden sein. Wenn ihr in den Himmel kommt, werdet ihr alles ganz klar sehen, und ihr werdet euch nicht als unvollkommenes Wesen akzeptieren. Deshalb müsst ihr wiederkommen und so handeln, dass ihr mit euch zufrieden seid. Versteht ihr mich? (Publikum: Ja.)

Also erledigen wir alles, was wir tun müssen, auf absolut vollkommene Weise. Und zwar still, bescheiden, soweit es möglich ist. Brüstet euch nicht damit, redet mit niemandem darüber. Und macht kein großes Aufhebens davon. Und gebraucht nicht Supreme Master Television oder die Arbeit für die Meisterin oder für das Zentrum als Ausrede dafür, anderen Arbeit aufzuhalsen. Versteht ihr mich? (Publikum: Ja.) Alles klar? (Publikum: Ja.) Sind wir in Ordnung? (Publikum: Ja.) Gut, wir müssen anständig sein, denn wenn das nicht der Fall ist, unterscheiden wir uns nicht von den Menschen draußen, die sich bestechen lassen oder ihre Position dazu missbrauchen, nur für ihr eigenes Wohlergehen zu sorgen. Dann sind wir auch nicht anders als sie. Wir sitzen einfach da und verschwenden einfach unsere Zeit. Deshalb werde ich oft gefragt, oder oft fragen die Leute mich nicht selbst, und jemand anders fragt für sie: „Oh, wir sitzen 4 oder 5 Stunden täglich und meditieren.“ Dann sage ich: „Wozu? Die Welt ist in Schwierigkeiten, ihr sitzt hier 4 bis 5 Stunden täglich und tut gar nichts. Ihr wisst, ein Pärchen, nur ihr zwei, und sie verdienen ein bisschen Geld, haben genug zum Leben, haben ein Haus, haben es gemütlich und sitzen den ganzen Tag und meditieren. Und die Welt steckt in großen Schwierigkeiten. Jeden Tag verhungern Menschen, Kinder, Greise, junge Leute im Vollbesitz ihrer Kräfte, ohne dass sie Arbeit finden, wegen der globalen Erwärmung oder der globalen Finanzkrise oder wegen unfähiger Regierungschefs, die für ihr Leid verantwortlich sind. Und jeden Tag werden Tiere gequält. Und ihr sitzt hier 4 bis 5 Stunden am Tag nur da und habt nur Unsinn im Kopf. Ich bezweifle, dass ihr täglich 4 bis 5 Stunden dasitzen und euch konzentrieren könnt etc. und auf eine höhere Ebene gelangt. Oh, nein. Wenn ihr selbstsüchtig seid, könnt ihr viele tausend Jahre dasitzen und ihr erreicht gar nichts. Versteht ihr mich?

All diese Jahre hindurch belehre ich euch nun schon in immer wieder anderen Vorträgen, in anderem Ton, auf andere Weise oder mit anderen Formulierungen. Und immer geht es nur um die selbstlose Liebe. Und jetzt ist es an der Zeit, dass ihr diese Lektion über Selbstlosigkeit, die ihr gelernt habt, in die Tat umsetzt. Und wenn ihr sie bis jetzt nicht umgesetzt habt, werdet ihr keine zweite Chance mehr haben, sie noch einmal in die Tat umzusetzen. Nicht jeder Planet treibt wie dieser auf die fast totale Vernichtung zu. Damit ihr ausziehen und ihn retten und anschließend Verdienste sammeln könnt. Das ist die größte Chance, die euch geboten wird. Natürlich ist es sehr traurig, dass sich unser Klima erwärmt, und unser Erdball in Schwierigkeiten gerät. Das ist sehr traurig. Aber andererseits ist es eure große Chance zu beweisen, dass es sich für euch lohnt.

Unser ganzes Leben lang ernähren wir uns schon von dieser Welt. Bis zum Alter von 20, 30, 40 Jahren. Und wie viel haben wir der Gesellschaft zurückgezahlt? Also erfindet mir keine Ausreden. Ihr seid meine Schüler. Ich kann stolz auf euch sein. Ich kann stolz auf euch sein, aufgrund eurer korrekten Einstellung, eurer Ehrlichkeit euch selbst gegenüber. Ehrlich zu sich selbst zu sein, ist das Schwierigste, aber ihr müsst das tun. Es gibt keinen anderen Weg, Fortschritte zu machen, wenn ihr nicht ehrlich zu euch selbst seid. Denn ich bin nicht da, um euch täglich zu kontrollieren. Auch wenn ich da bin, fordere ich euch nicht dazu auf. Ihr habt die Wahl, ob ihr ehrlich zu euch selbst sein wollt oder nicht. Ich kann euch nur raten: Leute, ihr müsst ehrlich sein. Aber ihr habt die Wahl. Es ist euer Leben. Ihr bestimmt, was ihr tut. Ihr bestimmt, wie ihr diese selbstlose Liebe in die Tat umsetzt. Jeder sagt: Oh, ich liebe die Meisterin! Oh, ich liebe die Menschen, ich liebe die Tiere! Dann tut aber auch etwas. Reden kann jeder.

Wie man die Liebe in die Tat umsetzt

Woran wir also uns und auch alle anderen messen können, ist die Art unseres Handelns. An der Frucht erkennt man den Baum. Wenn ein Apfelbaum einfach dasteht und mit seinem ganzen Stamm und allen seinen herabhängenden Ästen in die Welt hinausposaunt: „Ich bin ein Apfelbaum, ein Apfelbaum! Ich bin ein fantastischer Apfelbaum!“, aber nie auch nur einen Apfel hervorgebracht hat, – was denkt ihr, ist das nicht zum Lachen?

Nur einfach ein Schüler zu sein oder ein sogenannter Heiliger und 4 bis 5 Stunden dazusitzen, herumzutrödeln, sich nur um sich selbst zu kümmern, das ist also nicht die Art und Weise, ein menschliches Leben, geschweige denn ein heiliges Leben zu führen. Heutzutage habt ihr manchmal leicht Zugang zu einem Computer. Einige von euch sind klug und verdienen ihr Geld leicht, ohne dass sie zu viel arbeiten müssen. Aber dann solltet ihr auch von diesem Segen profitieren und hergehen und anderen Menschen helfen. Sie aufwecken oder etwas für sie tun. Macht das zusammen oder macht das allein. Tut etwas, um der Welt zu helfen. Denn Gott hat euch gesegnet. Also macht davon Gebrauch um andere zu segnen. So wie der Wassertank mit gutem, sauberem Wasser gefüllt worden ist. Danach muss dieser Wassertank den ganzen Haushalt mit Wasser versorgen. Oder die ganze Stadt. Und darf es nicht für sich behalten. Dann würde es faulig und schlecht.

Es ist also nicht gut, dazusitzen und die Kassette anzuhören, auf der die Meisterin sagt: „Oh, wir müssen selbstlos sein“, und hinterher herzugehen und zu jedem zu sagen: „Oh, ihr müsst selbstlos sein.“ Ihr müsst den Anfang machen. Ihr könnt das nicht von euren Nachbarn erwarten. Ein Beispiel sagt mehr als tausend Worte, bringt mehr als Predigen.

Fühlt euch nicht zu behaglich in eurer gesegneten Position. Denn das bringt euch nicht weiter. Später, wenn ihr in den Himmel kommt ... in die Hölle werdet ihr natürlich nicht kommen, weil ihr nichts Böses getan habt. Ihr seid meine Schüler. Sicherlich werdet ihr in den Himmel kommen. Schön und gut, das kann ich euch versprechen. Aber ihr werdet die Augen aufreißen, wenn ihr nach oben geht, und ihr werdet sehen, wie alle anderen Heiligen, Schüler, unsere Brüder und Schwestern höher und immer höher steigen, bis zur höchsten Ebene. Und ihr sitzt auf der untersten dritten Ebene – dritte Ebene, aber auf einer niedrigen Stufe. Und ihr schaut zu, wie sie höher gehen. Und ihr blickt zurück auf die Aufzeichnung eures Lebens. Denn jedes Leben wird bis ins kleinste Detail aufgezeichnet. Das ganze Universum weiß, was ihr getan habt, auch wenn ihr es im Dunkeln tut. Wenn ihr also euer Register betrachtet – oh, ihr werdet euch schrecklich fühlen, ihr werdet euch dermaßen schämen, dass kein Gott euch trösten kann. Keine allmächtige Kraft kann zu euch sagen: „Oh, es ist schon in Ordnung, Kind. Du bist in Ordnung. Du bist schließlich auch nur ein Mensch.“ Natürlich wird dir von allen vergeben. Denn im Himmel herrscht kein Hass, keine Unversöhnlichkeit. Alle Wesen im Himmel schauen mit Wohlwollen auf euch. Aber ihr selbst, die ihr in vollkommenem Zustand geboren wurdet, werdet euer unvollkommenes Handeln nicht akzeptieren. Das ist der Grund, warum die Menschen immer wieder und wieder zurückkommen – in eine menschliche Welt oder in eine beliebige andere Welt, um ihre Fehler in der Vergangenheit wieder gut zu machen. Doch wenn wir heruntersteigen, wieder vergessen, erliegen wir der Versuchung einer komfortablen Nische, einer kuscheligen Situation. Wie ist das doch schön, ihr habt einen Freund oder eine Freundin und steckt ständig zusammen. Zum Beispiel den ganzen Tag nichts anderes als Küsschen, Küsschen, Kuschel, Kuschel. Ihr verdient ein bisschen Geld, mit dem ihr auskommt, ohne große Anstrengung, und ihr habt ein Haus oder ein Zuhause. Unter normalen Umständen ist das in Ordnung. Doch die Welt steht in Flammen. Und täglich müssen Tiere leiden. Ich konnte es nicht über mich bringen, das Dienstagsprogramm auf Supreme Master Television anzuschauen. Ich schaue hin, ich schreie, und ich bin in Tränen aufgelöst. Manchmal muss ich hinschauen, um mein Herz noch mehr zu stählen. Aber wie kann jemand sich da noch freuen? Ihr natürlich. Ihr könnt eure Zurückgezogenheit und eure glückselige Situation genießen. Aber gebt etwas davon ab, um anderen zu helfen.

Stimme aus dem Publikum: Jeden Tag fühle ich mit, mit dem Leid der Welt ...

Ja, kein Problem. Mitzuleiden ist in Ordnung. Aber raff dich auf und tu etwas. Tu dein Bestes, dein Bestes, was dir dein Gewissen rät. Denk nicht an mich, nicht an die Tiere, nicht einmal an die Welt. Tu es einfach. Bis zu das Gefühl hast: „Okay, ich bin ein guter Mensch, und ich bin ein guter Anhänger der Lehren der Heiligen. Ich bin ein guter Buddhist oder ein guter Christ ...“ Ihr müsst völlig davon überzeugt sein, nicht nur nach Ausreden suchen.

Praktiziert bedingungslose Liebe,
bis es euch zur zweiten Natur geworden ist

Es ist sehr einfach, versucht es einfach. Und dann wird es euch zur zweiten Natur. Wenn ihr es nicht versucht, wird diese Liebe nie wieder in euch erwachen. Damals habt ihr versucht, Vegetarier zu werden. Jetzt ist es für euch etwas ganz Natürliches. Ihr könnt kein Fleisch mehr essen. Ihr könnt es nicht. Nicht einmal unter Zwang oder für Geld. Ihr könnt es einfach nicht. Es ist bereits zur Gewohnheit geworden. Es ist euch in Fleisch und Blut übergegangen. Außerdem macht euch die verstandesmäßige Erfassung der Vorteile einer vegetarischen, mitfühlenden Ernährungsform so standfest. Ich nehme an, ihr erinnert euch manchmal, dass ihr früher dieses oder jenes gegessen habt. Aber ihr werdet nie hingehen und es jetzt essen. Zum Beispiel denkt ihr noch an Hühnchen oder an Fisch oder was immer. Aber ihr werdet nie einen Rückfall erleiden und davon essen. Ihr denkt einfach nur noch gewohnheitsmäßig daran. Das ist alles. Aber ihr wisst, dass es falsch ist. Ja, nicht wegen des Geschmacks, auch nicht weil die Meisterin es verlangt – nein, jetzt ist euer moralisches Bewusstsein unerschütterlich. Euer Verstand akzeptiert es. Euer Herz weiß, dass es ein guter Weg ist. Also werdet ihr nie wieder zu einem Fleischesser werden. Nicht, weil es verboten ist, oder aus irgendeinem anderen Grund – ihr wisst es einfach.

Das Gleiche gilt für die angewandte Liebe. Wenn ihr so handelt, versteht ihr, was das bedeutet. Erstens ist es gut für euch, für euren spirituellen Fortschritt. Zweitens ist es natürlich gut für die anderen. Tut also alles, was ihr tut, zuerst für euch selbst. Natürlich tun wir es nicht aus dieser Einstellung heraus. Aber ihr sollt einfach wissen, was immer ihr für irgendjemanden tut, erwartet keinen Dank dafür. Und erwartet nicht von mir, dass ich euch lobe. Manchmal tue ich das. Ich sage: „Ich bin stolz auf euch“ usw. Aber nehmt dieses Lob nicht an. Natürlich will ich euch ermutigen. Aber, was immer ihr tut, ist für euch selber. Jede gute Tat bringt mannigfaltige Früchte. Ihr müsst also dieses Prinzip verstehen. Erwartet also keinen Dank, wenn ihr etwas tut, dann bekommt ihr ihn, denn ihr tut alles für euch selbst. Ihr wisst: Gleich und Gleich gesellt sich gern. Deshalb bleiben Ehegatten länger zusammen, wenn sie viel gemeinsam haben. Seht ihr, was ich meine? Gegensätze mögen sich anziehen. Aber Ähnlichkeiten sind von Dauer und eure Ehe hält länger, wenn ihr mehr Gemeinsamkeiten habt.

Wir können tun, was immer wir wollen. Wir müssen stark sein, jawohl. Wir sind ja Gott. Oder zumindest sind wir Kinder Gottes. Kinder Gottes sind Kinder Gottes. Das hat auch Jesus gesagt. Und Buddha hat gesagt, ihr seid Buddha: „Ihr habt die Buddha-Natur in euch. Ich kann Buddha sein, du kannst Buddha sein.“ Verhaltet euch also wie Kinder Gottes. Verhaltet euch wie Buddha. Kommt nicht mit Ausreden zu mir, denn es ist nicht mein Leben. Ich gehe in den Himmel. Es liegt also an euch, ob ihr mit mir kommen wollt, oder nicht. Da gibt es keinerlei Ausreden. Wieso solltet ihr mit Ausreden zu mir kommen? Ich könnte sagen: „Es ist in Ordnung“, oder: „Es ist nicht in Ordnung.“ Aber es ist euer Leben. Wir müssen stark sein, denn wir sind die Kinder Gottes. Wir sind die Kinder Buddhas.