Bedingungslose Liebe ist eine sehr erhebende Kraft. Ihr müsst versuchen, so zu sein; aber ich kann euch das nicht beibringen. Ich kann das nicht. Das müsst ihr selber tun. Ich kann euch nicht zu bedingungsloser Liebe zwingen. Dann würdet ihr sagen: „Gut, ich gebe das mit bedingungsloser Liebe”, aber das ist es nicht. Es muss echt sein, von Herzen kommen. Jedes Mal, wenn ihr etwas bedingungslos getan habt, – wirklich bedingungslos, ohne an Belohnung zu denken, nur zum Wohl des Empfängers – erhaltet ihr sofort eine Offenbarung oder eine gute Vision, eine erleuchtende Idee oder es wird euch etwas enthüllt, das euch vorher nicht enthüllt worden ist. Oder ihr fühlt den Segen oder die Seligkeit oder das Glück des göttlichen Schutzes oder der göttlichen Gnade – ihr werdet das spüren. Ich kann euch das nicht beibringen. Ich kann euch nur raten, so zu sein, aber ich kann es euch nicht lehren. Es hängt von eurem Karma ab; es hängt von eurem Entschluss ab, gut zu sein; es hängt von eurer Entschlossenheit ab, diesen Segen zu erhalten, den ihr verloren habt. Wenn ihr wirklich entschlossen seid, dann wird sich auch euer Denken automatisch ändern, und dann werdet ihr in einem bestimmten Moment bedingungslos. Oder ihr werdet von diesem Punkt an bedingungslos und euer Leben ändert sich. Aber all dies ist nur Gerede über bedingungslose Liebe; ich kann euch nicht helfen, sie auszuführen. Ich kann euch nicht einmal eure bedingungslose Liebe geben, weil es die eure ist. Ihr nützt sie oder nicht, es liegt an euch. Bedingungslose Liebe ist, wenn ihr etwas tut, ohne zu denken, dass ihr bedingungslos seid. Ihr tut es einfach automatisch und der Himmel beurteilt es für euch. Versucht jederzeit selbstlos zu sein; schult euch zumindest, damit es eines Tages Wirklichkeit wird; es geht dann unwillkürlich. Übt euch in jeder möglichen selbstlosen Handlung; auch in zielloser Güte, wie ich es euch gesagt habe. Ich habe das nicht getan, weil ich Segen vom Himmel wollte, ich habe es nur getan, weil es anderen Vergnügen bereitet. Und ich fühle, was er und sie fühlt, weil ich mich mit der Person identifizieren kann. Es ist nicht so, dass ich übernatürliche Kräfte habe oder mit dem Dritten Auge sehe. Es ist kein solches Wissen, von dem ich rede. Ich weiß einfach alles, etwa wie sich die Kassiererin im Supermarkt fühlt, wenn sie den ganzen Tag lang ihre Hand bewegt und manchmal schwere Dinge aufgreift, wie eine große Packung Mineralwasser oder eine große Flasche Milch. Sie muss das hochheben, scannen und auf die andere Seite legen, und dann manchmal noch einmal aufheben und für jemanden in die Plastiktüte stecken. Oder sie hebt etwas nur auf, um es zu scannen und all das; sie tut das den ganzen Tag. Ich weiß das. Ich weiß, dass sie Schmerzen hat, aber nicht jeder weiß das, obwohl es so offensichtlich ist wie die Hand hier. Ihr wisst das nicht, aber ich weiß es. Deshalb sage ich euch, dass ich alles weiß. Und ich weiß, wie sich der Taxifahrer in seinem eintönigen Alltag fühlt, wenn er zwei Kinder ernähren und bis zur Hochschule großziehen muss. Oder auch die Mutter, die zuhause bleibt und Verwandten im Kosovo oder in Afrika hilft, oder von wo sie auch herkommen mag. Viele Taxifahrer, die ich getroffen habe, sind Fremde in Europa. Daher weiß ich, wie sie sich fühlen. Ich weiß es einfach und ich hege Sympathie für all diese Menschen. Deshalb sage ich euch, dass ich alles weiß. So liebe ich sie. Rein handeln zum Wohl anderer Wesen Das ist nur ein Beispiel. Was immer ihr für andere tut, einfach dafür, dass sie sich gut fühlen und für deren Glück – das ist bedingungslose Liebe. Denkt nicht einmal daran, eine Belohnung des Himmels oder einen Segen für bedingungslose Liebe zu erhalten – das ist bedingungslose Liebe. Aber ihr müsst das tun. Ihr müsst euch wieder darin üben. Ihr habt das in euch! Ihr seid göttlich. Ihr stammt von Gott ab, oder ihr habt zumindest einige Eigenschaften Gottes. Ihr seid das. Ihr müsst es euch nur wieder aneignen, okay? Bringt euch durch Übung wieder in die göttlichen Fußstapfen. Geht in diese Richtung und dann werdet ihr euch langsam erinnern: „Ja, das ist es.“ Ihr werdet es unwillkürlich tun und könnt gar nicht anders, als Liebe für alles zu empfinden und für jedes Geschöpf, das ihr trefft. Der
kindliche Unschuld der Tiere und
Ihr wisst, ich liebe alle Tiere um mich herum, die ich
sehe – die Eichhörnchen, die Enten; oh, sie sind in meinen Augen derart
reizend. Und sie kommen jeden Tag und klopfen an meine Tür, weil sie
Futter möchten. Aber sie klopfen mit der Unschuld eines Kindes und
der Würde eines Geschöpfs Gottes. Sie wirken nicht wie Bettler. Sie
gehen mit hoch erhobenem Kopf zu meiner Tür und erwarten Liebe und
wissen, dass sie Liebe erhalten werden. Daher sind sie sehr zuversichtlich,
haben eine ganz sichere Haltung. Sie kommen nicht, weil sie um Futter
betteln: nein, nein, nein! Sie wissen ganz genau, wie ich ihnen gegenüber
empfinde und was sie von mir bekommen und sie sind sehr zuversichtlich,
dass alles, was ich ihnen gebe, reine Liebe ist, reine Achtung, und
nichts anderes. Ich achte sie ebenfalls. Sie kommen also herein –
oh, so schön! Wie die Könige. Sie kommen nicht wie Bettler zu mir und auch nicht wie Kinder,
die auf ihre Mutter warten, sondern als Geschöpfe Gottes. Mit der
reinen Unschuld eines Kindes haben sie keinerlei Zweifel, dass ich
sie lieben und ihnen Futter geben werde. Wenn man also etwas mit bedingungsloser Liebe gibt, empfinden die
Menschen oder die Wesen, die es empfangen, keinerlei Scham; sie fühlen
sich nicht erniedrigt, fühlen sich nicht wie ein Bettler oder ein
Empfänger. Sie empfinden dann nicht so etwas. Sie spüren nur, dass
da Liebe ist – sich ausweitende Liebe oder den Austausch von Liebe
oder ein Recyceln von Liebe oder ein gegenseitiges Wirken von Liebe. Bedingungslose Liebe bewirkt also, dass sich die Menschen würdevoll fühlen, verdient und geliebt. Und das sollten wir den Menschen bieten; nicht nur Geld oder freundliche Worte. Es wirkt sich aus, wenn man etwas mit wahrer Liebe und Achtung austauscht (Applaus). Ich kann es euch nicht lehren, ihr müsst es selber tun.
Und vielleicht tut ihr es, dann ist es gut. Viele von euch tun es,
nehme ich an. Das ist gut. Macht damit weiter. Auch wenn ihr es zunächst
mit einer Absicht tut, macht einfach damit weiter. Wenigstens profitiert
der andere davon. |