Auf dem Weg



Ergebung in Gottes Pläne
führt in die Freiheit



Von Bruder Vincent Nguyen, Virginia
USA (Original in Englisch)

Am 1. September 2005, als der Hurrikan Katrina drei Staaten im Süden der USA überzogen hatte, machten sich zwei Schwestern vom Center in Maryland und ich auf den Weg, um in den betroffenen Städten Gulfport und Biloxi, Mississippi Hilfsarbeit zu leisten.

Unterwegs erhielten wir etliche einander widersprechende Instruktionen. Zuerst wurde uns z. B. gesagt, wir sollten nach Gulfport, Mississippi fahren, und später wurde unser Bestimmungsort in New Orleans, Louisiana geändert. Als wir uns jedoch dem geplanten Treffpunkt in New Orleans näherten, änderten sich unsere Instruktionen erneut, und wir wurden nach Gulfport zurückgeschickt. An dieser Stelle fragte eine Schwester frustriert: "Warum ändern wir dauernd unseren Treffpunkt?" Und ich erwiderte: "Wir führen nur Befehle aus."

In Gulfport angekommen entdeckten wir, dass außer uns keiner von unserem Hilfsteam anwesend war. Wir wurden jedoch angewiesen, einen Raum ausfindig zu machen und eine provisorische Kommandozentrale einzurichten. Da sämtliche Hotels in dem Gebiet wegen Stromausfall geschlossen hatten, mussten wir über 90 Meilen (145 km) nach Norden über Hattiesburg, Mississippi hinaus fahren. Nachdem wir es bei zahlreichen örtlichen Hotels und Motels versucht hatten, fanden wir schließlich einen Ort, wo es Elektrizität gab, und beabsichtigten, ein Zimmer zu buchen, weil wir dachten, dass wir nach über 1.000 Meilen (1609 km) Fahrt in rund 24 Stunden duschen und entspannen könnten. Doch gerade als wir das Zimmer bezahlen wollten, erhielten wir plötzlich die Anweisung, zu einem Haus in Gulfport zurückzufahren.

Die Schwester fragte erneut, warum wir ständig hin- und zurückfahren mussten, als wolle sie andeuten, dass die Arbeitsweise nicht in Ordnung sei. So sagte ich zu ihr: "Wir sind nur ‚Soldaten', darum müssen wir Befehle ausführen ohne zu fragen, warum. In einer Krisensituation ändert sich die Lage ständig, und infolgedessen ändern sich die Entscheidungen, um sie der Lage anzupassen. Darum ist es das Beste, den Anweisungen zu folgen ohne sie in Frage zu stellen." Im selben Moment hatte ich ein Gefühl von innerem Frieden und Heiterkeit, so als hätte die Meisterin alles arrangiert, und alles, was nötig war, war einfach dem ‚ Masterplan' zu folgen.

Außerdem hatten während der folgenden Hilfsarbeit einige Brüder und Schwestern unterschiedliche Ideen, wie man die Hilfsgüter an die Opfer verteilt. Das stellte ein Problem dar, weil es in einem Kleinbus mit fünfzehn Leuten bis zu sechs verschiedene Meinungen geben kann. Also sagte ich der Gruppe: "Der Ausbildung zufolge, die ich in Hsihu, Formosa erhielt ist es am besten, die Anweisungen des Gruppenleiters zu befolgen. Ansonsten, wenn wir auf die verschiedenen Vorschläge eingehen, entsteht nur Chaos." Als sie das hörten, stimmten alle zu, "Soldaten" zu sein und dem Gruppenleiter zu folgen, der der einzige verantwortliche "General" war. Von da an verlief die Hilfsarbeit glatt, da alle aufhörten über Logistik zu streiten und sich stattdessen darauf konzentrierten, den Hurrikanopfern zu helfen. So verteilten wir innerhalb eines Tages alles, was wir in einem gemieteten 24' U-Haul-Laster hatten, und brachten Masters Liebe zu mehr als 300 Familien in der Stadt Biloxi.

Auf mein Training in Hsihu zurückblickend erinnere ich mich, dass jedesmal, wenn ich mit Masters Mönchsschülern zur Arbeit auszog, mein Verstand versuchte "effektivere" Lösungen zu finden. Ich dachte, dass "ich" älter sei, dass "ich" an selbständige Tätigkeit gewöhnt sei und dass "ich" mehr Erfahrung hätte. So machte "ich" gewöhnlich viele Vorschläge, wie die Dinge getan werden sollten, und so schuf mein von sich selbst überzeugter Verstand automatisch unnötige Argumente und Spannung. Und infolge meiner Sturheit wurde ich oft gescholten, verlor die Fassung und war unfähig, mich hundertprozentig auf die anstehende Arbeit zu konzentrieren. Dank diesem Training und den in den Videos der Meisterin gebotenen Lehren fing ich an zu begreifen, dass wir nur Anweisungen folgen müssen, ohne mit dem Verstand jedes kleinste Detail zu hinterfragen.

Infolgedessen wurde ich bei der Wirbelsturm Katrina Hilfsarbeit mit einem Gefühl von Frieden und der "Freiheit, Befehle auszuführen" gesegnet und machte mir keine Sorgen über die beste Arbeitsweise, weil ich wusste, die Meisterin hat alles arrangiert. Wenn wir einfach Ihren Plänen folgen, die durch den Verantwortlichen übertragen werden, wird alles perfekt ausgehen! Nach vielen Jahren im Umgang mit unterschiedlichen Krisensituationen war das Wirbelsturm Katrina Projekt das erst Mal, dass ich fähig war zu arbeiten, während ich inneren Frieden und Harmonie erlebte, und die übrigen Eingeweihten schienen letztendlich ähnliche Erfahrungen zu machen. So war das Unternehmen ein Erfolg, und wir konnten Gottes Barmherzigkeit den Menschen von Biloxi bringen während gleichzeitig unser spirituelles Verständnis wuchs.