Dann ging ich eines Tages zum Haare schneiden, und die Friseuse erzählte mir, sie würde gerade ein Buch lesen, Der Schlüssel zur sofortigen Erleuchtung, Band Drei, eine Zusammenstellung von Vorträgen einer Meisterin in Formosa. Als ich erfuhr, dass es ein Buch war, das uns zur Erleuchtung führt und hilft, unsere ursprüngliche Natur zu finden, hatte ich den innigen Wunsch, es mir zu borgen. Nachdem ich sie mehrmals gebeten hatte, gab die Friseuse schließlich nach und lieh mir das Buch über Nacht, sagte aber, ich müsse es am nächsten Tag zurückgeben. Als ich nach Hause kam und den Band aufschlug, war ich von den logischen und dennoch leicht verständlichen Ideen der Meisterin sofort fasziniert, rührte kein Essen an und konzentrierte mich nur drauf, über Nacht das Buch zu lesen. Ich war sicher, dies war die Meisterin, die ich gesucht hatte, und ich glaubte, dass ich Ihr in spiritueller Kultivierung folgen würde für den Rest meines Lebens. Als nächstes schrieb ich sofort an die Zentrale in Formosa und erkundigte mich, wie ich von der Meisterin Einweihung erhalten könnte. Später borgte ich mir von einer andren Miteingeweihten einige von Masters Publikationen. In dieser Zeit war ich eine durstige, hungrige Seele, die sich nach Masters spiritueller Nahrung sehnte. Im Lauf der Zeit wurden es mehr als zehn Leute aus meiner Gegend, die auf die Einweihung warteten, und wegen des offensichtlichen Mangels an Masters Publikationen meldete ich mich freiwillig, über unser Gebiet hinaus zu reisen und Ihre Bücher und Monatszeitschriften mitzubringen Am 28. April 1996 erhielt ich eine Antwort von der Zentrale in Hsihu, die mir sagte, ich solle in der Stille beten und mit friedlichem Geist warten; ein Guanyinbote würde zu mir kommen. So eilte ich sofort zum Haus der Schwester, von der ich Masters Bücher bekommen hatte, um ihr meine Freude mitzuteilen. Sie freute sich sehr für mich und teilte mit mir die kostbaren, gesegneten Geschenke aus Puffreis und Kandiszucker, die sie zur Zeit ihrer Einweihung erhalten hatte, und gab mir spezielle Anweisung, jeweils nur ein Stück Reis und ein Stück Zucker zu nehmen. Ich aß sofort ein Stück Zucker und ein Stück Reis und ging nach Hause, beim Gehen gewohnheitsmäßig auf die Uhr schauend. Es war 17.50 Uhr. Unterwegs konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, den Rest der gesegneten Gaben zu essen, und kippte mir kurzerhand allen Zucker und Puffreis in den Mund. Dann geschah etwas Unglaubliches! Ich fühlte mich so leicht wie eine Feder und frei vom Zug der Schwerkraft, als ich zum Himmel aufschaute und den bezaubernden, herrlichen Sonnenuntergang im Westen sah. Dann entwich aller äußerer Lärm, und der einzige Ton, den ich hören konnte, war ein lautes "Om". Es war, als hätte ich eine leere Dimension betreten; ich nahm meine Umgebung nicht mehr wahr. Später kehrte die Wahrnehmung zurück, und ich meinte, es wäre nur ein Bruchteil einer Sekunde vergangen. Aber als ich auf meine Uhr sah, war es fast 19.00 Uhr. Ich war mehr als eine Stunde gegangen und hatte mein Haus immer noch nicht erreicht, das doch nur etwa 500 m vom Haus meiner eingeweihten Freundin entfernt war. Durch dieses fantastische Erlebnis spürte ich wahrhaftig die unglaubliche Kraft der gesegneten Nahrung. Manifestationskörper der MeisterinZwei Monate später kamen zwei Schwestern zu mir nach Hause, um Einweihungskandidaten zu interviewen und festzustellen, ob wir die Bedingungen für die Einweihung erfüllten. Dann ging ich, um Gemüse und Obst für meine Gäste einzukaufen und zwei Einweihungskandidaten am Ort zu benachrichtigen, die kein Telefon hatten, und von denen eine die Friseuse war, die mir Masters Buch geliehen hatte. Es regnete, aber es blieb heiß. Ich nahm ein Taxi zum Friseurladen, und der Fahrer fuhr deswegen sehr langsam. Als wir eine kleine Brücke überquerten, sah ich nahe dabei eine Dame in einem altertümlich wirkenden hellblauen Hosenanzug stehen, sie trug auch eine kleine Kappe gleicher Farbe und aus dem gleichen Stoff, mit einer silbernen Gemme besetzt. Angesichts des Wetters war ihre Kleidung seltsam. Noch befremdlicher war die Tatsache, dass sie einen Schirm mit goldenem Griff in der Hand hielt, dessen Stoff mit weißen Orchideen übersät war und sie diesen, obwohl es regnete, nicht aufspannte, sondern einfach als Gehstock benutzte Wir beide, der Taxifahrer und ich, waren höchst erstaunt über die Dame, dachten aber nicht weiter darüber nach und fuhren weiter. Da ich es eilig hatte, bat ich den Fahrer zu warten, derweil ich lief, um die Friseuse und den anderen Einweihungskandidaten über das Treffen mit den Einweihungsschwestern zu informieren. Ich kaufte auch Obst und Gemüse ein. Das ganze dauerte wohl eine halbe Stunde, und es regnete immer noch. Auf dem Heimweg überquerten wir wiederum die Brücke und sahen die Dame dastehen mit dem Schirm in der rechten Hand, aber trotz des Regens war sie trocken. "Warum macht sie ihren Schirm nicht auf?" fragte der Fahrer. Just als er das sagte, erreichte das Taxi einen Punkt, wo ich ihr direkt ins Gesicht sehen konnte. Da blitzte plötzlich ein Gedanke in mir auf: "O! Ist das nicht die Meisterin?" Aber sobald dieser Gedanke aufkam, war Masters Manifestationskörper verschwunden! Es herrschte auf 500 m klare Sicht, aber in einem Augenblick verschwand Masters Manifestationskörper spurlos! Das konnte kein gewöhnlicher Sterblicher gewesen sein. In dem Moment begann ich zu weinen und dachte: "Meisterin, wenn Du in dieser Lebenszeit so lange im Regen stehen und warten kannst, nur um Dein begriffsstutziges Kind rasch heimzubringen, wieviel mehr Liebe und Geduld musst Du Deinen verlorenen Kindern in so vielen vergangenen Lebenszeiten geschenkt haben!" Zwei Monate später, am 22. August,
als ich 30 geworden war, hatte sich mein Wunsch erfüllt, und ich war
eingeweiht. Es gibt keinen Weg, auf dem ich der Meisterin für Ihre
göttliche Liebe zurückzahlen kann. Ich kann nur diese letzte Lebenszeit
dazu verwenden, meiner geliebten Meisterin Ching Hai unbeirrt zu folgen. |