Ausgewählte Fragen und Antworten

Zeitloses Verständnis
der Lehren des Propheten Muhammad

 

Von der Höchsten Meisterin Ching Hai,
Los Angeles, Kalifornien,
USA, 7. Juni 1998 (Original in Englisch)
Video #626

 

F: Ich bin Muslim.

M: Ja. Willkommen. Ich auch!

F: Sie haben gesagt, dass Gott in uns lebt.

M: Ja gut, das habe nicht nur ich gesagt. Alle Propheten haben das gesagt. Ihr Prophet Muhammad sagte dasselbe. Er sagte sogar, dass alle Religionen von Gott stammen.

F: Ja, ich glaube das. Sie haben auch gesagt, dass wenn Gott in uns ist, wir Gott sind. Und ich habe noch ein merkwürdiges Gefühl: Ich fühle, dass Sie ich sind, und ich Sie bin.

M: Das ist wunderbar. Ich fühle mich geehrt. (F: Ist das in Ordnung?) Das ist sehr in Ordnung. Willkommen im gleichen Gefühl! Schließen Sie sich der Gruppe an, sie fühlen alle auf diese Weise. (Die Meisterin bezieht sich auf die Zuhörer.)

F: Ja, es ist ein gutes Gefühl, unter meinen eigenen Leuten zu sein. Wirklich, es ist ein ekstatisches Gefühl.

M: So sollte es sich anfühlen. Und, Sie haben noch eine Frage?

F: Ich habe noch eine Frage, aber soll ich sie öffentlich stellen?

M: Oh, heraus damit!

F: Ja gut, was mir geschehen ist, ist dass sich mein ganzes Leben geändert hat. Eines Tages arbeitete ich an einem Projekt für meine Malklasse. Es war eine Zeichnung, um die man mich gebeten hatte, ein Selbstporträt. So zeichnete ich, was in mir war. Und ich schrieb arabische Worte darauf, aus dem Koran. Das war das wahre Ich. So wusste ich nicht, was geschehen war, aber als ich nach draußen ging, war alles anders. Es geschahen Dinge, die mir bisher nie geschehen waren, die Leute reagierten auf mich ganz anders. Und als die Lehrerin das Bild sah, sagte sie: „Das ist es! Du hast es kapiert!“

M: Wow! So haben Sie es wahrscheinlich kapiert!

F: Es war einfach so überwältigend. Ich konnte es gar nicht glauben.

M: Ja, und was ist die Frage? Gefällt es Ihnen nicht?

F: Doch! Aber es ist kaum zu glauben. Ich frage mich, ob mein Verstand mich austrickst, oder ob es wahr ist.

M: Gut, selbst wenn Ihr Verstand Sie austrickst, ist es ein guter Trick, eine sehr angenehme Illusion.

F: Ja, und da ist noch etwas. Alle meine Träume und Wünsche gehen in Erfüllung. Und nicht nur mir, sondern auch anderen Leuten, wie meinen Freunden. Sie sagen etwas zu mir, und dann kommen sie und sagen: „Hey, es ist geschehen!“

M: Gut, was es auch sein mag, erfreuen Sie sich daran! Wir müssen uns nur selbst wiedererkennen, andere werden es dann auch. Der Prophet ist sehr zufrieden mit Ihnen. (Beifall) Wenn Sie mit sich selbst zufrieden sind, ist Er zufrieden (F: Danke.) Machen Sie sich keine Sorgen. Leben Sie einfach weiter. Alles, was wir im Leben erfahren, geht vorüber, und dann werden wir eine andere, bessere Erfahrung machen. Die ist in jedem Fall besser.

F: Soll ich also meiner Familie und meinen Freunden sagen, dass ich der Guanyin-Methode folge?

M: Sagen Sie einfach, dass Sie ein paar Freunde gefunden haben, die an den Koran glauben, und dass diese Freunde nicht nur an den Koran glauben, sondern auch nach dem Koran leben. Sie glauben nicht nur an den Propheten Muhammad und Seine Lehren, sie versuchen Seine Lehren zu leben. Und Ihrer Meinung nach oder nach Ihrer Erfahrung mit diesen Freunden haben Sie das Gefühl, dass sie aufrichtig versuchen, nach den Lehren des Propheten zu leben. Gehen Sie es langsam an.

F: Das gefällt mir. Ja, ich denke, das ist sinnvoller.

M: Im Koran erwähnt der Prophet auch, kein Fleisch zu essen.

F: Tut Er das? Das wusste ich nicht.

M: Schauen Sie nur nach. Lesen Sie mehr im Koran. Lesen Sie mehr, ehe Sie wieder mit Ihren Eltern oder Verwandten reden. Wirklich, Sie werden es jetzt anders verstehen. Alles wird Ihnen klar sein, sehr, sehr klar. Der Prophet lehrt auch, Gläubige anderer Religionen nicht zu diskriminieren. All jene Nachfolger, die extreme Urteile fällen, handeln überhaupt nicht nach den Lehren des Koran. Sie sollten mehr im Koran lesen. Damit Sie wissen, wovon Sie reden. Ich habe den Koran studiert, und die Lehren sind exakt die gleichen wie die anderer Propheten. Ich freue mich sehr, dass Sie gekommen sind. Endlich! Wir haben eine Menge Muslim-Freunde!

F: Ich bin froh, dass Sie so viel über den Propheten Muhammad wissen.

M: Ich weiß gar nicht so viel, aber wir sind Freunde. Er sagte, man solle ein guter Gast auf Erden sein, ein „reiches“ Leben führen und ein guter Gast sein. Er hat den Leuten auch nicht geraten, Asketen zu sein. Wir sollten spirituell wie auch materiell reich sein. So seien Sie ein guter Gast auf Erden und leben Sie hier ein reiches Leben. Muhammad sagte, dass Er ein Gast war und wir alle hier Gäste sind. Er wusste das. Wir sind alle vom Himmel.

Was meinte Er denn, als Er sagte, dass wir hier nur Gäste sind? Er sprach immer über den Himmel und Gott. Nichts anderes kam aus Seinem Mund. Alles andere über Krieg usw. war einfach unvermeidlich. Aber sie verfolgten Ihn; sie verfolgten Ihn überall und machten Seinen Schülern die Hölle heiß.

So mussten Er und Seine Schüler sich unvermeidlich manchmal verteidigen. Und in diesen Verteidigungsschlachten mussten einige zwangsläufig sterben, während andere am Leben bleiben mussten. Dann musste Er diese Leute trösten und ihnen sagen, dass es zufällig geschah. Denn wenn man sich selbst verteidigen muss und dabei andere Wesen tötet, wird Gott einen trotzdem in den Himmel aufnehmen, weil man es aus einem gerechten Grund getan hat.

Später benutzten einige Leute jenes Konzept, um Krieg vom Zaun zu brechen, was nicht in Ordnung ist. Die Lehren des Propheten jedoch waren immer richtig. Es ist nur so, dass wir sie manchmal falsch verstehen, und das ist sehr bedauerlich.

F: Ich bin so froh, das zu hören.

M: Das geschieht in jeder Religion. So verhält es sich auch mit den vielen Frauen usw. Zur Zeit Muhammads, als der Prophet lebte, lösten Seine Lehren eine Menge Ressentiments und Ärger aus, weil Er nicht lehrte wie jeder andere zu jener Zeit auch. Er lehrte, dass der Himmel nahe sei und sagte: „Kommt zu mir; dann werde ich es euch zeigen.“ Sie hielten das natürlich für Blasphemie, wie bei Jesus, darum verfolgten sie Ihn. Sie meinten, Er suche politischen Ruhm und wolle berühmt werden, womöglich in Opposition zur Regierung, da Er beim Volk sehr beliebt war. Natürlich hätte sich damals jede Regierung bedroht gefühlt. Sogar heute würden sich einige Regierungen bedroht fühlen, wenn der Prophet zurückkehren und das Volk anführen würde.

So gab es natürlich Kriege. Sie wurden verfolgt, und im Laufe der Verteidigung mussten sie manchmal auch mit der Regierung kämpfen. Vielleicht kämpften sie nicht einmal. Aber aus Versehen töteten die Regierung und ihre Soldaten manchmal sich selbst bzw. wurden getötet. Vielleicht wollten sie das Schwert in einen gläubigen Muslim stoßen, stattdessen fielen sie plötzlich irgendwie in ihr eigenes Schwert. Natürlich beschuldigte man die Muslime, sie getötet zu haben.

So war das Leben des Propheten damals ein ständiger Krieg mit dauernder Flucht und Verstecken. Es war eine schreckliche Zeit für Ihn und Seine Nachfolger. Ihr Glaube war jedoch sehr stark, und sie hielten zusammen. Die Männer bildeten eine Mauer um die Frauen und Familien. Sie waren notgedrungen Soldaten, in Alarmbereitschaft und auf Wachposten. Und dennoch waren sie diejenigen, die zuerst starben, weil sie an der Front standen. Und wenn sie starben, blieben ihre Familien zurück.

Dann musste der mitfühlende Prophet den übrig gebliebenen Schülern sagen: „Jeder der übrigen Männer muss für seines Bruders Weib und Kinder sorgen wie für seine eigenen. Aber nur die, die dazu in der Lage sind. So stellte er die Regel auf: „Wenn du ein, zwei oder drei Frauen deiner Brüder zu dir nimmst, musst du ihnen genau das geben, was du deiner eigenen Frau geben würdest.“ Es ist nur fair, deines Bruders Familie wie deine eigene zu behandeln. Wir hier tun dasselbe; das ist die Bruderschaft. Und natürlich sollten nur die es tun, die dazu in der Lage waren. Wenn du deine eigene Familie nicht ernähren kannst, wie kannst du dann noch eine Familie übernehmen? Das ist nur fair, gerecht und weise.

So übernahmen die Brüder weitere Frauen und Kinder. Das war der Geist der Bruderschaft. Wenn dein Bruder für dich und deine Familie sein Leben opfert, musst du für seine Frau und Kinder sorgen, oder seine Frau oder seine Kinder. Tu, was du kannst. Dann teilst du dein Eigentum gleichmäßig mit deiner Frau und den anderen Frauen und behandelst sie wie deine eigenen. So lauteten die mitfühlenden Anweisungen und weisen Strategien zu jener Zeit. Es entsprach den Bedürfnissen der Zeit, mehr Frauen zu sich zu nehmen, als man selbst brauchte. Sie nahmen diese Person jedoch nicht zur Ehefrau, nur als jemand, für den man sorgen musste.

So tun viele Meister Dinge, die wir nicht verstehen, weil die Situation in Wirklichkeit nicht so ist, wie wir es uns vorstellen. Es mag aussehen wie etwas, das wir verstehen, ist aber nicht so. Nächste ~


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Der lebende Meister ist der Prophet der Zeit
Die Weisheit der Meister stammt von Gott