Liebe in Aktion

Bericht aus Japan

Liebevoller Trost für die Opfer
von Taifun und Erdbeben

Von den Zentren Tokio und Gunma
(Ursprünglich auf Japanisch)

Sturm und Regen sind stark, aber Liebe ist stärker

Am 20. Oktober 2004 sichtete der Taifun Tokage zweimal Land in Japan, zuerst schlug er etwa um 13.00 Uhr in der Präfektur Kochi zu, und dann um 18.00 Uhr in der Präfektur Osaka. Das Auge des Taifuns fegte quer über die ganze Insel Honshu, und da der Durchmesser des Sturms gewaltig war, richtete er schweren Schaden an. Der Taifun brachte auch einem riesigen Gebiet des Landes ungewöhnlich schwere Regenfälle, die ihrerseits schlimme Überschwemmungen zur Folge hatten. Die am meisten verwüsteten Regionen waren die Präfekturen Hyogo und Kyoto, wo 90 % der Haushalte von der Flut betroffen wurden.

Sobald wir von unserer mitfühlenden Meisterin Ching Hai Anweisungen erhalten hatten, begaben sich Mitpraktizierende vom Center Gunma am nächsten Morgen früh in das betroffene Gebiet, um die Situation in Augenschein zu nehmen. Und je näher die Eingeweihten Toyooka kamen, desto mehr Hindernisse stellten sich ihnen in den Weg, so brauchten sie fast zwölf Stunden, um die Stadt zu erreichen. Nachdem sie den Aktionsplan abgesprochen hatten, arbeiteten die Zentren Gunma und Tokio zusammen, um einen 4-t-LKW voll beladen mit dringend benötigtem Mineralwasser und Isotonikgetränken zu organisieren und fuhren umgehend in das betroffene Gebiet, um den Opfern rechtzeitig Hilfe zu bringen.


Warme Fürsorge lindert Katastrophenfolgen

Dann am Nachmittag des 23. Oktober, ehe sich die japanische Bevölkerung von den Auswirkungen des Taifuns Tokage erholen konnte, traf ein schweres Erdbeben mit einer Magnitude von 6,8 auf der Richterskala die nordöstliche Region ihres Landes von Tohoku bis Kinki. Das Epizentrum des Erdbebens lag in Chuetsu (Zentral-Niigata), Präfektur Niigata, und dem Hauptbeben folgte eine Reihe starker Nachbeben, die den Verkehr total unterbrachen und die allererste Entgleisung des Hochgeschwindigkeitszuges Shinkansen verursachten. Auch in abgelegenen Gebieten waren Wasser-, Elektrizität- und Gasversorgung unterbrochen, und zahlreiche Dörfer waren wie isolierte Inseln von der Außenwelt vollkommen abgeschnitten.

Noch einmal instruierte die Meisterin die Mitpraktizierenden vor Ort, den Opfern materielle und spirituelle Hilfe zu leisten. Und um Ihre Liebe noch wirkungsvoller zu bezeugen, starteten die Zentren Gunma und Tokio unabhängige Hilfsoperationen. Die Tokioter Eingeweihten teilten sich in drei Teams, und am 24. Oktober fuhr das erste Team in das betroffene Gebiet von Niigata, um in einer Mittelschule, wo die Opfer untergebracht waren, Snacks zu verteilen, dann fuhren sie weiter nach Mitsuke. Unterwegs stellte das Hilfsteam fest, dass alle Straßen zwischen den Ortschaften schwer beschädigt und viele Häuser von Erdrutschen weggerissen worden waren. Nach ihrer Ankunft in Mitsuke spendeten die Schwestern und Brüder dem örtlichen Nothilfezentrum mehr als zehn Kästen Mineralwasser und verteilten dann Hilfsmaterialien in einer nahen Grundschule mit Kindergarten, wo Opfer Zuflucht gesucht hatten. Die Eingeweihten spendeten auch sechsundzwanzig Kästen Mineralwasser und sieben Snacksbehälter an die in der Einrichtung lebenden Menschen, die den Praktizierenden für ihre Hilfe aufrichtig dankten.

Am 27. Oktober fuhr das zweite Hilfsteam nach Ojiya, die vom Erdbeben am schwersten betroffene Gegend. Am Anfang konnten die Eingeweihten überhaupt nicht vorankommen, weil sämtliche Straßen in dieser Bergregion zerstört waren. Dank dem Segen der Meisterin fanden sie jedoch bald heraus, dass es möglich war, über die Dörfer zu fahren, und sie erreichten schließlich vier Gemeinden in der Kawai Region. Angesichts der zerstörten Bergstraßen hatten die Dorfbewohner einen provisorischen Zickzackweg durch ihre Felder und Ländereien geschaffen, so dass das Hilfsteam seinen Bestimmungsort erreichen konnte.

Am 28. besuchten die Eingeweihten drei kleine Gemeinden in dem Gebiet Iwasawa, versehen mit Taschenlampen, Batterien, Süßigkeiten und anderem Material, das sie gekauft hatten zusammen mit zwanzig neuen Wolldecken, gespendet von einem Ladeninhaber. Die meisten Bewohner hatten bei Verwandten und Freunden Unterkunft gefunden und nur die Älteren dagelassen, die in ihrer Gemeinde bleiben wollten und sich über die Materialien unwahrscheinlich freuten. Das Team hatte dann einige Schwierigkeiten, die Region zu verlassen, weil sie mit den Straßen nicht vertraut waren, aber unglaublich, im rechten Moment erschien immer irgend jemand, der ihnen den Weg wies.

Am 29. erfuhren die Eingeweihten, dass Yoshitani, ein kleines Dorf in der Nähe, vom Erdbeben schwer beschädigt worden war, so erkundeten sie umgehend die Bedürfnisse der Opfer und spendeten Taschenlampen, Batterien, Obst, Reisklöße und kleine Öfen. Der Ladeninhaber, der die Decken gespendet hatte, versorgte uns mit weiteren Decken sowie kostenlosen Eßutensilien, und die Opfer waren überglücklich, diese Gegenstände wie auch die anderen Materialien zu erhalten.

Das dritte Team aus Mitpraktizierenden fuhr in die Stadt Ojiya, um Taschenlampen, Heizmaterial, Bananen, Instantsuppen und Konserven zu verteilen. Da in diesem Bezirk viele Häuser eingestürzt waren, halfen die Eingeweihten vielen Opfern auch beim Säubern ihrer verwüsteten Heimstätten.

On the evening of the 30th, the second and third teams joined forces to prepare food for the victims and volunte

Am Abend des 30. bereiteten das zweite und dritte Team gemeinsam Essen für die Opfer und freiwilligen Helfer in einem lokalen Sozialhilfezentrum. Die Eingeweihten servierten dort Tomatensuppe auf amerikanische Art und Udon Nudeln (traditionelle japanische dicke Nudeln) mit Gemüse. Das Zentrum beherbergte etwa zweihundert Opfer und über hundert freiwillige Helfer aus dem ganzen Land, die vorübergehend dort wohnten. Angesichts der Befriedigung und Freude der Leute über das schmackhafte Essen waren die Teammitglieder überaus froh und ermutigt. Und früh am Morgen des 31. wollten die Schwestern und Brüder Reisklöße herstellen für die Dörfer, die vom zweiten Team besucht worden waren. Als sie noch darüber nachdachten, wie sie den Reis kochen sollten, lieh ihnen eine andere Gruppe einen riesigen Elektrokocher, was beweist, dass die aufrichtigen Wünsche spirituell Praktizierender prompt erfüllt werden. Dann machten sie 250 Reisklöße und schickten sie nach Yoshitani. Das frisch zubereitete Essen war noch heiß, als es bei den Opfern ankam und ihnen Körper und Geist wärmte.

Katastrophenopfer schätzen Udon Nudeln, mit Liebe zubereitet

Das Vorausteam aus Mitpraktizierenden vom Gunma Center traf zehn Stunden nach dem Erdbebenstoß am 23. Oktober in dem betroffenen Gebiet ein. Eine Gruppe Eingeweihter, die zuvor nach Toyooka gefahren waren, um den vom Taifun Tokage angerichteten Schaden einzuschätzen, fuhr am nächsten Morgen früh ebenfalls weiter nach Niigata, um Hilfsmaterial zu verteilen. Gleichzeitig stand im Center rund um die Uhr ein rückwärtiges Team bereit, um Informationen zu sammeln und auszuwerten, ständige Verbindung mit den Hilfsteams vor Ort zu halten und sie mit dem neuesten Lagebericht zu versorgen. Nach der Lagebesprechung beschlossen die Mitschüler aus Tokio und Gunma zusammenzuarbeiten, um Milchpulver, Zellstoffwindeln und Toilettenpapier an die Opfer zu verteilen. Eine weitere Sorge war, dass die Bewohner ohne Wasser, Elektrizität und Erdgas waren und nur trockene, ungekochte Nahrung essen konnten. So beschlossen die Eingeweihten, den Opfern dampfende heiße Nudeln mit guten Zutaten zu servieren.

Um abzusichern, dass sie ihre Liebe und Fürsorge jenen in größter Not zukommen lassen, machten sich die Schwestern und Brüder auf in die Region, die dem Epizentrum des Bebens am nächsten lag und schwer verwüstet war, und wo die Hilfsmaßnahmen der Regierung erst spät griffen. Die meisten Straßen auf dem Weg dorthin waren so beschädigt, dass das Team zahlreiche Umwege machen musste. An manchen Stellen waren beide Seiten der Straße eingestürzt und der Straßenbelag war verdreht und deformiert. Um mit dieser Situation fertig zu werden, rezitierten die Teammitglieder in ihren Herzen ständig die Heiligen Namen und ertasteten sich ihren Weg durch die rauen Bergpässe. So gelang es ihnen mit dem Segen der Meisterin, viele Straßen glatt zu passieren, die nicht einmal die Ortskundigen bewältigt hatten.

Auf seiner Reise servierte das Hilfsteam das zubereitete Essen in weit abgelegenen Grundschulen, Sozialstationen und Kindergärten. Und obwohl die Zahl der Leute, die dort Zuflucht gefunden hatten, nicht selten um ein Vielfaches größer war als die Eingeweihten vermuteten, konnten alle innerhalb kurzer Zeit appetitlich duftende, köstliche Udon Nudeln erhalten. Nachdem sie tagelang nur Brot und Fastfood gegessen hatten, waren die Opfer glücklich, die liebevoll zubereiteten, kochend heißen Nudeln mit besten Zutaten genießen zu können. Viele weinten ungeniert beim Essen und behaupteten, niemals so delikate und köstliche Nudeln gegessen zu haben, und dass sie dieses Erlebnis bis zum Ende ihres Lebens nicht vergessen würden! Ein bettlägeriger alter Herr sagte: „Es ist das erstemal seit dem Erdbeben, dass mein Magen so befriedigt war. Sogar mein körperlicher Zustand hat sich gebessert!" Auch die Schwiegertochter eines anderen bettlägerigen älteren Herrn sagte mit großer Liebenswürdigkeit: „Nach dem Erdbeben konnte mein Schwiegervater überhaupt nichts essen. Er sagte aber, dass er wohl ein wenig Udon Nudeln essen könnte, sofern welche übrig sind. Dies ist seine erste Mahlzeit nach Tagen. Ob Sie mir noch welche geben könnten?" In diesem Moment verstanden wir wirklich, warum uns die Meisterin zu diesen abgelegenen Orten geführt hatte.

Für die Erdbebenhelfer war der Transport von Nahrungsmitteln, Kochutensilien, Wasser, Zelten und anderer Ausrüstung von einem Ort zum anderen eine anstrengende Aufgabe. Als sie aber sahen, wie glücklich die Opfer waren, als sie ihre Mahlzeit genossen, bekamen all ihre Mühen eine tiefe Bedeutung. Und als sie das miserable Leben der obdachlos gewordenen Opfer sahen, begannen die Schwestern und Brüder, immer köstlichere Zutaten für die Udon Nudeln zu verwenden, die sie zubereiteten. Darüber hinaus bedienten sie nicht nur Opfer, sondern auch die Katastrophenhelfer, die Tag und Nacht hart arbeiteten, um die kommunalen Einrichtungen instand zu setzen und dabei Hunger und Kälte ertrugen. Unter ihnen waren Techniker der örtlichen Elektrizitäts-Gesellschaft, deren Energie aufgefüllt wurde durch die liebevoll zubereitete Nahrung, und die dann ihre Arbeit in strömendem Regen tapfer fortsetzten. Voll Dankbarkeit gegenüber dem Hilfsteam legten manche die Handflächen aneinander, einige verneigten sich tief, und andere sagten unter Tränen Dank bevor sie gingen.

Außer der Versorgung mit warmen Mahlzeiten verteilten die Eingeweihten auch gesegnete Nahrung, Medizin, Heizmaterial, Feuchttücher und andere Gegenstände, um ihre Fürsorge auf Kinder und Bettlägerige auszudehnen. Einige ältere Leute ließen den Praktizierenden gegenüber ihren Gram heraus über ihr Leiden durch das Erdbeben, während andere lebhafte Beschreibungen von Ereignissen während desselben gaben. Für viele der Älteren war die Liebe der Meisterin, überbracht durch die Eingeweihten, ein gewisser Trost in dieser schwierigen Zeit.

Darüber hinaus geschahen viele Wunder bei der Durchführung des Projekts. Wohin z. B. die Mitpraktizierenden auch kamen, war die Stromversorgung unterbrochen, so dass die Opfer ruhelos waren und nachts nicht schlafen konnten. Selbst wenn sie ein wenig Schlaf bekamen, wurden sie von den Nachbeben bald geweckt. Jedoch an einigen Orten, wo die Erdbebenopfer die Nudeln der Eingeweihten genossen, wurde die Stromversorgung schnell wieder hergestellt und die Lichter gingen wieder an! Die Meisterin hatte den Menschen wieder Licht gebracht und alle klatschten und jubelten! So hatten viele Opfer schließlich ihren ersten friedlichen Nachtschlaf nach dem Erdbeben.

Epilog

Während der Hilfsaktionen nach Taifun und Erdbeben 2004 hatten die Eingeweihten von Tokio und Gunma viele kostbare Erfahrungen und erkannten, wenn wir das Werk der Meisterin tun, mögen wir zu Zeiten knapp an Personal sein, aber solange wir der Führung des inneren Meisters folgen können, werden scheinbar unmögliche Dinge möglich. So ist die unendliche Liebe der Meisterin eine Art unsichtbare Rüstung, die uns stets beschützt, so dass wir den Katastrophenopfern und anderen Bedürftigen wirksam physischen und spirituellen Trost bringen können. Meisterin! Wir sind Dir wirklich dankbar!

Expenditures by The Supreme Master Ching Hai for relief provided to typhoon and earthquake victims in Japan
(Currency in Japanese Yen)

Event Items Amount Appendix
Typhoon Water and transportation 486,322 (US$4,694.54) A1~5
Earthquake *Food: water, milk powder, fruit, vegetables, canned food, soy protein, udon noodles, seasonings *Cooking utensils *Daily necessities: diapers for infants, hygiene materials, disposable eating utensils, slippers, flashlights, heating packs, disposable heating stoves, woolen quilts, medicine *Gasoline and transportation 1,433,872 (US$13,789.44) B1~24
Total:   1,920,194 (US$18,483.98)  


 

Dankschreiben

(Ursprünglich auf Japanisch)

Sehr geehrte Herren,

wir danken Ihnen sehr für Ihre Freundlichkeit und dass Sie uns am Morgen nach dem Erdbeben köstliche Udon Nudeln serviert haben. Die Einwohner der Stadt Kamitsubono erleben noch immer Nachbeben und wissen nicht, wann ihre Wasserversorgung wieder in Ordnung sein wird. So werden wir noch eine Weile mit Unannehmlichkeiten leben müssen, tun aber unser Bestes, diese Situation in Kooperation mit den städtischen Behörden durchzustehen.

Wir möchten uns entschuldigen, dass diese Dankeskarte so spät kommt, und Ihnen auch danken für Ihre warmherzigen Gedanken.

Hochachtungsvoll
Die Bürger in Kamitsubono von Ojiya, Niigata, Japan



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